Archivbild. Lewiston, Maine, USA, 25. Mai 1965: Schwergewichts-Boxweltmeister Muhammad Ali steht über seinem zu Boden gefallenen Gegner Sonny Liston. (Others)
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Als Boxer und auch als Kämpfer für die Rechte von Muslimen und Afroamerikanern ist er bis heute unvergessen. Muhammad Alis Leidenschaft für das Zeichnen war hingegen wenig bekannt. Ali zeichnete jedoch gerne, um sich nach einem Kampf oder Training zu entspannen. „Viele Leute sind aufgeregt, weil niemand wusste, dass er ein Künstler war, und niemand wusste von dieser Schatztruhe voll mit Kunstwerken. Wir sehen also ein großes Interesse und eine große Aufregung", sagte Helen Hall, Direktorin für Populärkultur beim Auktionshaus Bonhams.

Interesse an Religion und sozialer Gerechtigkeit

Die 24-teilige Sammlung, von denen viele im Cartoon-Stil gehalten und einige signiert sind, spiegelt Alis Interesse an Religion und sozialer Gerechtigkeit wider, aber es gibt auch einige, die ihn im Ring zeigen. „Er schwebte wie ein Schmetterling und stach zu wie eine Biene“, heißt es in der Sprechblase eines Boxers, der von einem Gegner k. o. geschlagen wurde und die Arme zum Sieg erhoben hat.

Das Gemälde mit dem Titel „Sting Like a Bee“ („Stich wie eine Biene“) wurde 1978 von Ali während der Dreharbeiten zu der historischen Miniserie „Freedom Road“ angefertigt, in der er die Hauptrolle spielte, so das Auktionshaus Bonhams. Es wird erwartet, dass es bei der Versteigerung am 5. Oktober zwischen 40.000 und 60.000 Dollar (zwischen 34.500 und 51.700 Euro) einbringen wird.

Die zum Verkauf stehenden Werke stammen aus der Sammlung von Rodney Hilton Brown, der mit Ali an dessen Kunst gearbeitet hat. Der ehemalige Weltmeister im Schwergewicht, der 1964 auf dem Höhepunkt seiner Karriere seinen Übertritt zum Islam bekannt gab, starb 2016 im Alter von 74 Jahren nach einem langen Kampf mit der Parkinsonschen Krankheit.

Äußerst seltene Sammlung

„The Starving Children of Mississippi“ aus dem Jahr 1967 zeigt eine Figur in kurzen Hosen, die sagt: „Ich wollte nur kämpfen, um euch armen schwarzen Kindern zu essen zu geben.“ Es ist nicht das einzige Werk mit kritischem Inhalt zu gesellschaftlichen Fragen.

„Es gibt ein Bild, das sich auf die Rassenunruhen in L.A. und Newark in den Jahren '65 und '67 bezieht“, erläutert Hall. „Eines der Gemälde ist dem Islam gewidmet. Er war erst kürzlich konvertiert. Und dann gibt es noch einige Bilder, die einen leichteren Ton haben und sich auf den Boxsport beziehen.“

Weitere Werke sind „America: The Big Jail“ aus dem Jahr 1967 und „War in America“, dessen Schätzung vor dem Verkauf zwischen 25.000 und 35.000 Dollar (etwa 21.500 und 30.170 Euro) liegt. Mehr zum Thema: „One Night in Miami“ – Film über Muhammad Ali bei Filmfestspielen Venedig

TRT Deutsch