Neuregelung bei Heizungen: Wirtschaftsministerium warnt vor Panikkäufen
Die Bundesregierung plant, ab 2024 nur noch Heizungen zuzulassen, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Nun warnt das Wirtschaftsministerium angesichts der geplanten Neuregelung vor teuren Panikkäufen.
Archivbild. 30.09.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Der Schornstein einer Gastherme für die Heizung und die Warmwasserbereitung dampft am Morgen auf dem Flachdach eines Reihenhauses, auf dem auch eine Solaranlage installiert ist. / Photo: DPA (DPA)

Das Bundeswirtschaftsministerium hat angesichts der geplanten Neuregelung bei Heizungen vor Panikkäufen gewarnt. „Einfach möglichst lange an Öl und Gas festzuhalten, kann langfristig deutlich teurer werden, als in den nächsten Jahren auf eine klimafreundliche Heizung umzustellen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Stefan Wenzel (Grüne), „Zeit Online“. „Man sollte sich deswegen jetzt auch nicht hektisch entscheiden, sich schnell noch einmal eine Öl- oder Gasheizung einbauen zu lassen, solange es noch möglich ist.“

Die Bundesregierung will ab kommendem Jahr nur noch den Einbau von Heizungen erlauben, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Gegen einen ersten Gesetzentwurf aus dem Wirtschafts- und dem Bauministerium gibt es allerdings Widerstand auch vom Koalitionspartner FDP.

FDP-Fraktionschef Dürr kritsiert geplante Hilfen als nicht ausreichend durchdacht

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat ein Hilfsprogramm zugesagt. Aus Sicht von FDP-Fraktionschef Christian Dürr ist das Konzept einer Einkommensorientierung der geplanten Hilfen für den Einbau von neuen Heizungen nicht ausreichend durchdacht. „Ich habe die Sorge, dass ein solches Unterstützungsregime ungerecht wird“, sagte Dürr der „Mediengruppe Bayern“: „Wir sollten bei Heizungen keine Technologien verbieten, sondern nur Vorgaben zur CO2-Neutralität machen. Es kann doch bald Gasheizungen geben, die mit Wasserstoff betrieben werden können.“

Nach den Worten von Netzagentur-Chef Klaus Müller läuft die Zeit für Gasheizungen ab. Als wichtigste Alternative gelten Wärmepumpen. Allerdings gibt es Sorge, dass die Stromnetze dafür nicht gerüstet sein könnten. Müller betonte dazu in der „Rheinischen Post“, man wolle Überlastungsproblemen im lokalen Stromnetz vorbeugen. „Und dabei ist ganz klar, dass Verbraucher nicht abgeklemmt werden dürfen.“ Nur wenn lokale Netzbetreiber eine Gefahr für die Netzstabilität nicht anders abwenden können, könnten sie die Leistung vorübergehend dimmen. Wärmepumpen und Ladesäulen dürften aber nicht ganz abgeschaltet werden, sagte Müller.

DPA