Handelsverband Deutschland kritisiert Grenzkontrollen
Die Folgen der Corona-Maßnahmen für die Wirtschaft sorgen weiterhin für Kritik. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland findet die neuen Grenzkontrollen „vollkommen kontraproduktiv“.
17.03.2020, Berlin: Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), nimmt an einer Pressekonferenz zur Versorgungslage in Deutschland während der Corona Pandemie teil. (DPA)

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat ein Ende der Kontrollen an den Grenzen zu Österreich, Tschechien und der Slowakei gefordert. „Das einseitige Herunterlassen von Schlagbäumen ist zu keiner Zeit ein gutes Signal, in Corona-Zeiten aber ist es vollkommen kontraproduktiv“, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth der „Heilbronner Stimme“ vom Samstag. Die Grenzkontrollen dürften nicht über den 17. März hinaus verlängert werden, forderte er.

„Innerhalb der EU und des Schengen-Raums müssen Grenzkontrollen so gut es geht vermieden werden“, sagte Genth. Sonst drohten Verunsicherung und Verzögerungen bei den Lieferketten. „Wir müssen das Virus grenzüberschreitend bekämpfen. Ein Rückfall in Nationalismen und in die Engstirnigkeit der eigenen Grenzen hilft nichts“, sagte er der Zeitung.
Die verschärften Grenzkontrollen waren Mitte Februar eingeführt worden, nachdem das Robert-Koch-Institut (RKI) Tschechien, die Slowakei und Teile des österreichischen Bundeslands Tirol als Gebiete eingestuft hatte, in denen sich die neuen und als besonders ansteckend geltenden Varianten des Coronavirus ausbreiten. Ob die Kontrollen fortgesetzt werden, entscheidet sich am Mittwoch.

AFP