Österreichs Post verschickt mehr Pakete in Türkei als in Österreich
Die türkische Tochter der Österreichischen Post, Aras Kargo, steuert einen wesentlichen Anteil zu den starken Neunmonatszahlen des teilstaatlichen Konzerns bei. Sie liefert mittlerweile mehr Pakete aus als die Muttergesellschaft auf ihrem Heimmarkt.
Dank der türkischen Tochter „Aras Cargo“ hat die Österreichische Post ein starkes Ergebnis eingefahren. (AA)

Nicht zuletzt dank ihrer Türkeitochter blickt die Österreichische Post zufrieden auf das Geschäftsergebnis der ersten neun Monate 2021. Erwartungsgemäß sehr gut gelaufen ist das Paketgeschäft. Einen wesentlichen Anteil daran trägt die Posttochter Aras Kargo in der Türkei, wo inzwischen mehr Pakete ausgeliefert werden als auf dem Heimatmarkt des Mutterkonzerns. Gleichzeitig steigt die Konkurrenz in Österreich selbst, vor allem durch den US-Paketriesen Amazon. Dieser hat inzwischen fünf Prozent des Gesamtmarktes erobert, mit weiter steigender Tendenz, berichtet die Tageszeitung „Die Presse“.
Das Betriebsergebnis (EBIT) legte im Jahresvergleich um 76,9 Prozent auf 144 Millionen Euro zu, der Umsatz erhöhte sich um 22,2 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro. Für das laufende Gesamtjahr werden ein EBIT-Anstieg von 25 Prozent und ein Umsatzplus von 15 Prozent erwartet.
Herausforderungen durch Corona
Laut „Die Presse“ klagt Österreichs Post in den Corona-Hotspots Oberösterreich und Salzburg über Probleme im Geschäft. Dort sei es zu vermehrten Infektionsfällen gekommen. Eine Clusterbildung wie zu Beginn der Pandemie in Verteilzentren habe es seitdem jedoch nicht gegeben.
Die Post sei bestrebt, die wenigen Zeitarbeitskräfte und die teilweise ausgelagerte Zustelllogistik verstärkt ins eigene Haus zu holen. Klare Worte fand Geschäftsführer Christian Pölzl auch auf die Nachfrage, ob er für eine Corona-Impfpflicht ist: „Ja“, meinte er, begonnen werden sollte in den kritischen Bereichen. In der Post seien konzernweit mit Stand Oktober rund 80 Prozent der Belegschaft geimpft, in der Zentrale deutlich über 90 Prozent. Die Post werbe aktiv für den 3. Stich und setze auch einen eigenen Impfbus ein.
Personal über 50 wird aufgestockt
Das Unternehmen will seinen Mitarbeiterstand kräftig aufstocken. Unter anderem sollen bis zu 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alter von 50 Jahren und darüber über eine Kooperation mit dem AMS im Bereich der Langzeitarbeitslosen und Beschäftigungslosen rekrutiert werden, schreibt die „Presse“. Auch sollen für das Weihnachtsgeschäft verstärkt die „Sommerpostler“ angesprochen werden, also Aushilfskräfte für die Sommersaison. Hier lockt das Unternehmen junge Zusteller mit einem Gratisführerschein. Mehr zum Thema: Österreich: Post übernimmt 80 Prozent der türkischen Aras Kargo

TRT Deutsch und Agenturen