Arbeitsmarktservice: Österreich kürzt 200.000 Menschen die Unterstützung
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 hatte das österreichische AMS eine Sonderregelung eingeführt. Personen, die Notstandshilfe in Anspruch nehmen, erhielten die vollen Arbeitslosenbezüge – damit ist jetzt aber Schluss.
Österreich: 200.000 Bezieher der Notstandshilfe bekommen ab Oktober 2021 laut Medien insgesamt 50 bis 60 Millionen Euro weniger. (DPA)

Eine coronabedingte Sonderregelung hatte ab März 2020 für bis zu 200.000 österreichische Notstandshilfebezieher Erleichterungen gebracht. Sie erhielten die vollen Arbeitslosenbezüge. Per Ende September 2021 ist diese Regelung ausgelaufen. Insgesamt 50 bis 60 Millionen Euro weniger wird das Arbeitsmarktservice künftig an die Betroffenen ausschütten, berechnete die Gratiszeitung „Heute“ – sie erhalten jetzt nur noch 92 Prozent des vorherigen Bezuges.

Empörung bei Arbeitnehmervertretern
In einer Aussendung fordern Österreichs Arbeiterkammer und der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) eine Verlängerung der Sonderregelung. Für Menschen, die länger arbeitslos sind, werde es umso schwieriger, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Da sei die Verringerung des AMS-Geldes auf 92 Prozent nicht hilfreich.
Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl erwartet von der Bundesregierung, „so schnell wie möglich gegenzulenken, um Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen und Armut zu vermeiden.“ Was ist die österreichische „Notstandshilfe“?

An sich erhalten Betroffene in Österreich unter der Banner der Notstandshilfe nur mehr 92 Prozent des Arbeitslosengeldes. 2020 hatten laut Aussendung 291.000 Menschen von der Aufstockung profitiert. Aktuelle Zahlen aus dem Mai zeigen demnach knapp 190.000 Bezieher. Die Arbeiterkammer rechnet im Jahresschnitt mit rund 200.000 Betroffenen. Mehr zum Thema: Österreich: Arbeitslose leben an oder unter Armutsgrenze

TRT Deutsch und Agenturen