Türkei: Neues Archäologieinstitut wirft Licht auf anatolische Geschichte
Das türkisch-anatolische Institut für Archäologie und kulturelles Erbe in Gaziantep in der südöstlichen Türkei ist fertig. Es wurde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union errichtet und soll speziell zur Geschichte des alten Anatolien forschen.
11. Januar 2022: Außenansicht des neu gegründeten türkisch-anatolischen Instituts für Archäologie und Kulturerbe in Gaziantep im Südosten der Türkei. (AA)

Ein neu gegründetes Institut im Südosten der Türkei bereitet sich darauf vor, schwerpunktmäßig die reiche Geschichte des alten Anatoliens zu beleuchten, wo im Laufe der Geschichte unzählige Zivilisationen entstanden und untergegangen waren.

Das neue Institut für Anatolische Archäologie und kulturelles Erbe in der Stadt Gaziantep wurde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union, dem türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus und der Stadtverwaltung von Gaziantep errichtet. Es verfügt über ein archäologisches Labor, Konferenzsäle, eine Bibliothek, ein Archiv sowie Studien- und Ausbildungsbereiche, in denen Experten und Akademiker zu wissenschaftlichen Studien und zur Erforschung der antiken Stätten in der Türkei beitragen können.

Nähe zu UNESCO-Weltkulturerbestätten

Durch die Nähe zu vielen antiken Städten in der Region, darunter den UNESCO-Weltkulturerbestätten Gobeklitepe, Karahantepe, Karkamis und Zeugma, wird das Institut voraussichtlich einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Literatur leisten.

Die Bürgermeisterin von Gaziantep, Fatma Sahin, empfindet Anatolien „wie ein Freilichtmuseum“. Deshalb sei es wichtig, ein solches Institut zu gründen. Sie fügte hinzu, dass Deutschland und Japan vor Jahren ähnliche Institute gegründet hätten. „Unsere Ministerien und Gesetzgeber haben die rechtliche Infrastruktur unterstützt“, so Sahin. Auch die EU habe erhebliche Unterstützung geleistet, um das Institut Wirklichkeit werden zu lassen.

„Um die Ausgrabungen an den antiken Stätten im Detail datieren zu können, müssen Kohlenstoffanalysen durchgeführt werden. Wir waren nicht in der Lage, solche Analysen durchzuführen. Aber jetzt ist dies in Gaziantep möglich“, sagte sie. „Das Institut wird neue Wege im Zusammenhang mit dem kulturellen Erbe beschreiten und zur Vielfalt des kulturellen, religiösen, kulinarischen, Natur- und Karawanentourismus in der Region beitragen“, ist Sahin überzeugt.

Mehr zum Thema: Türkei: Das sind die Top 5 der geschützten UNESCO-Weltkulturerbestätten

TRT Deutsch