Die türkische Wettbewerbsbehörde hat am Freitag gegen Google eine Geldstrafe von umgerechnet 21,6 Millionen Euro verhängt. Der Vorwurf bezieht sich auf die Ausnutzung der Marktmacht des Unternehmens, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet.
Laut der Behörde ranke Google bezahlte Textanzeigen weiter oben, während organische Suchergebnisse schlechter auffindbar seien. Damit habe der Technologieriese seine Position missbraucht und einigen Unternehmen einen unfairen Vorteil verschafft, begründet die türkische Wettbewerbsbehörde den Entschluss.
Das Mutterunternehmen Alphabet erzielte allein im dritten Quartal einen Umsatz von umgerechnet knapp 39 Milliarden Euro. Die Millionenstrafe wäre also verschmerzbar.
Ob allerdings Google innerhalb von sechs Monaten seine als „unfair“ eingestufte Konzeption den Forderungen der türkischen Wettbewerbsbehörde anpasst, ist noch offen.
Nach Ablauf der sechsmonatigen Frist werde sich zeigen, ob Google und die türkische Wettbewerbsbehörde einen Kompromiss erzielen konnten, erklärte Ussal Şahbaz, Technologie-Experte in Istanbul in einem Interview mit „Arab News“. Eine umfassende Anpassung der Werbestrategie an türkische Richtlinien könnte als Präzedenzfall gewertet werden – und dürfte damit für Google kaum zur Debatte stehen. Sollte es zu keinem Kompromiss kommen, müsste das Unternehmen in der Türkei den Dienst einstellen, erklärte der Technologie-Experte.
TRT Deutsch
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