Symbolbild: Eine Krankenschwester hält mit einem Schutzhandschuh eine Impfdosis des Corona-Impfstoffs von Pfizer/Biontech. (dpa)
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Die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen in Israel könnte laut einem Experten ein „erstes Signal“ für eine verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante sein. Es sei jedoch noch „zu früh, um präzise Aussagen über die Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Variante zu machen“, sagte der Vorsitzende des israelischen Expertengremiums zu Covid-19, Ran Balicer, am Montag.

Obwohl der Großteil der Erwachsenen in Israel mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer immunisiert wurde, nahmen die Fallzahlen zuletzt wieder zu. Durch eine der schnellsten Impfkampagnen weltweit hatte Israel die Zahl der Neuansteckungen zuletzt auf rund fünf pro Tag reduziert. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante stieg die Zahl wieder auf zuletzt rund 300 neue Fälle pro Tag.

Weil die wenigen Fälle aber bisher sehr ungleich in der Bevölkerung verteilt sind, lassen sich laut Balicer noch keine eindeutigen Schlüsse ziehen. Ein leichter Rückgang des Impfschutzes mit milden Verläufen sei „wahrscheinlich“, sagte er. Hinweise auf einen geminderten Schutz vor schweren Verläufen gebe es bisher nicht.
Ministerpräsident Naftali Bennett hatte am Sonntag gewarnt, dass wegen der Delta-Variante bestimmte Corona-Regeln wieder eingeführt werden könnten, die erst im vergangenen Monat aufgehoben worden waren. Balicer teilte die Einschätzung, dass zur Eindämmung der steigenden Fallzahlen Maßnahmen nötig seien. Er äußerte aber die Hoffnung, dass sie wegen der israelischen "Impfmauer" wenig drastisch ausfallen dürften.

dpa