Ein Shell-Logo spiegelt sich im Seitenspiegel eines Autos an einer Tankstelle im Westen Londons, Großbritannien, am 29. Januar 2015.  (Reuters)
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Der Ölkonzern Shell muss wegen der Folgen von Umweltverschmutzungen im Niger-Delta eine Millionen-Entschädigung an Gemeinden im Südosten Nigerias zahlen. Die nigerianische Tochter des britisch-niederländischen Unternehmens, SPDC, akzeptierte am Mittwoch eine Strafzahlung in Höhe von knapp 95 Millionen Euro. In dem jahrelangen Rechtsstreit ging es um Umweltschäden durch Öl-Lecks in den 1970er Jahren.

Shell war wegen der Ölverschmutzungen bereits 2010 verurteilt worden. Seitdem hatte das Unternehmen das Urteil wiederholt ohne Erfolg angefochten. Am Mittwoch einigte sich der Konzern schließlich mit den Klägern auf einen Vergleich. Shell beharrte aber auf seinem Standpunkt, dass die Öl-Lecks durch Sabotageaktionen während des Bürgerkriegs in Nigeria von 1967 bis 1970 verursacht worden seien. Diese zu unterbinden wäre Aufgabe der Regierung gewesen.

Bereits im Januar hatte ein Gericht in den Niederlanden Shell dazu verurteilt, Entschädigungen für Öl-Lecks in zwei Dörfern in Nigeria zu zahlen. Geklagt hatten Bauern aus Dörfern im Niger-Delta. Sie hatten ihre Klage 2008 eingereicht und bekamen schließlich nach 13 Jahren Recht.

Die Ölreserven im Niger-Delta machen Nigeria zum größten Förderer in ganz Afrika. Dennoch lebt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung des Deltas in Armut. Durch Umweltschäden in der Region sind die bedeutendsten dortigen Wirtschaftszweige, Landwirtschaft und Fischerei, stark gefährdet.

AFP