Symbolbild (dpa)
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Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat bessere Bedingungen für eine verstärkte Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland gefordert. Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir müssen noch besser in der Lage sein, dass wir wirklich nachhaltig Fachkräfte aus anderen Ländern gewinnen können. Wir bräuchten pro Jahr 400.000 bis 500.000 neue Fachkräfte, damit wir mit unserer alternden Bevölkerung und mehr Ruheständlern weiter unseren bisherigen Wohlstand erwirtschaften können.“

Arbeitskräftemangel verschärft sich

Adrian sagte: „Wir erleben inzwischen nicht nur einen Mangel an Fachkräften, sondern immer häufiger auch einen Arbeitskräftemangel.“ Dies werde sich noch verschärfen in den kommenden Jahren. Alle Reserven im Inland müssten mobilisiert werden. Als Beispiel nannte Adrian, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessert werden müsse. „Wir brauchen dafür aber auch deutlich mehr Zuwanderung aus dem Ausland, aus der EU und verstärkt auch aus Drittstaaten. Das kann nur funktionieren, wenn wir unsere Strukturen dafür verbessern - angefangen von den Auslandsvertretungen bis hin zu den kommunalen Behörden.“

Einarbeitung erfordert häufig geraume Zeit Die Fachkräfteeinwanderung müsse schnell und digital abgewickelt werden. „Ich habe selber einen jungen Mitarbeiter aus den Maghrebstaaten angeworben und eingestellt“, sagte Adrian, der auch Unternehmer ist. „Das war ein gewaltiger Kraftakt und hat am Ende neun Monate gedauert. Für diese Zeitspanne haben mir eine Reihe von Unternehmern gratuliert, denn sie kennen noch deutlich längere Verfahren.“ Die Bundesagentur für Arbeit hält einen Zuzug von 400.000 Arbeitskräften im Jahr für notwendig. Hintergrund ist die demografische Entwicklung. Immer mehr ältere Arbeitnehmer scheiden aus dem Berufsleben aus, immer weniger jüngere rücken nach.

dpa