Yıldıray Baştürk bei Bayer Leverkusen. (Bayer Leverkusen)
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Yıldıray Baştürk wurde am 24. Dezember 1978 in Herne im Ruhrgebiet als Sohn eines Bergarbeiters geboren. Der erste Verein von Baştürk, der in den sogenannten Fußballkäfigen entdeckt wurde, waren die Sportfreunde Wanne-Eickel, für die er von 1986 bis 1987 spielte. Baştürk wechselte danach zu Wattenscheid 09.

1994 kam er nach Istanbul

Baştürk kam 1994 mit einer Gruppe in Deutschland lebender türkischstämmiger Fußballspieler nach Türkiye. Er machte mit seinem Fußball bei Spielen gegen die Jugendmannschaften von Galatasaray und Fenerbahçe in Istanbul auf sich aufmerksam und fiel dem damaligen Trainer der türkischen Nationalmannschaften, Fatih Terim, ins Auge, so dass er am 18. Oktober 1994 sein erstes U-16-Spiel im Nationaltrikot gegen Rumänien bestritt.

Angebote von Bayern und BVB - doch Baştürk bevorzugte den VfL Bochum

Trotz der Transferangebote von Bayern München und Borussia Dortmund wechselte Baştürk in der Saison 1997/1998 zum VfL Bochum, der unter der Leitung von Trainer Klaus Toppmöller spielte. Er wurde zudem in die türkische Nationalmannschaft berufen und bestritt am 21. Januar 1998 sein erstes Spiel gegen Albanien. Baştürk, der in 115 Pflichtspielen beim VfL Bochum auflief, wo er insgesamt vier Saisonen bestritt, erzielte 20 Tore und gab neun Torvorlagen. In der Saison 1998/1999 spielte er mit Stefan Kuntz, und in dieser Saison verabschiedete sich der VfL Bochum aus der Bundesliga.

Tor gegen Barcelona und Torvorlage in Kadıköy

Baştürk wurde auf Wunsch von Trainer Klaus Toppmöller in der Saison 2001/2002 zu Bayer 04 Leverkusen geholt. Er sollte dort das erste UEFA Champions-League-Spiel seiner Karriere gegen Fenerbahçe in der BayArena bestreiten, aber das Spiel wurde aufgrund der Anschläge in den USA am 11. September 2001 verschoben. Baştürk erzielte sein erstes Tor in der UEFA Champions League am 25. September 2001 beim 2:1-Sieg seiner Mannschaft gegen Barcelona. Seine erste Vorlage in der UEFA Champions League gab er Ulf Kirsten im Spiel gegen Fenerbahçe am 23. Oktober 2001.

Der erste Türke im Finale der Champions-League

Baştürk, der mit seinen Vorlagen im Viertel- und Halbfinale einen großen Beitrag zum Einzug seiner Mannschaft in die Endrunde leistete, startete am 15. Mai 2002 in Glasgow bei der 1:2-Niederlage gegen Real Madrid in der Anfangself in die Partie und blieb 90 Minuten auf dem Feld. Er war der erste türkische Spieler im Finale der UEFA Champions League und schrieb damit Geschichte. Iker Casillas, der auch einen Schuss von Baştürk parierte, wurde zum Star der Begegnung. Trainer Klaus Toppmöller setzte in der UEFA Champions League 2001/2002 bei insgesamt 17 Begegnungen 20 Spieler ein. Baştürk gehörte zusammen mit Jörg Butt und Bernd Schneider zu den drei Spielern, die alle 17 Spiele bestreiten durften. Er lieferte während des gesamten Turniers insgesamt fünf Torvorlagen und gehörte zusammen mit Bernd Schneider bzw. Ze Roberto zu den Spielern mit den meisten Assists in seinem Team.

Der Türke mit der besten Platzierung im Ballon d'Or-Ranking

Bayer 04 Leverkusen gab in der Saison 2001/2002 eine Woche vor Saisonende die Führung in der Bundesliga ab und unterlag sowohl im DFB-Pokal als auch im Finale der UEFA-Champions-League. Diese Situation demoralisierte Baştürk vor der Weltmeisterschaft 2002. Er bereitete das einzige Tor vor, das Türkiye bei der 1:2-Niederlage gegen Brasilien erzielte, und obwohl er der Beste auf dem Feld war, wurde er in der 66. Minute von Şenol Güneş aus dem Spiel genommen. Baştürk lief in allen sieben Spielen der Weltmeisterschaft 2002 auf, die Türkiye am Ende als Dritter beendete, und kam auf insgesamt 499 Spielminuten. Baştürk wurde mit seinen Leistungen bei Bayer 04 Leverkusen und in der türkischen A-Nationalmannschaft in die Kandidatenliste für den FIFA Ballon d'Or 2002 aufgenommen und belegte mit 13 Punkten den neunten Platz.

Wechsel von der Bundesliga in die Premier League

Nachdem Baştürk seine Karriere bei Bayer 04 Leverkusen nach 114 Pflichtspielen, neun Toren und 22 Vorlagen beendet hatte, wechselte er am Ende der Saison 2003/2004 zu Hertha BSC. Baştürk bestritt dort in drei Saisonen 88 Pflichtspiele, erzielte 17 Tore und gab 15 Torvorlagen. Er beendete seine Karriere in der Bundesliga beim VfB Stuttgart, zu dem er in der Saison 2007/2008 wechselte. Dort bestritt er 43 Pflichtspiele, schoss vier Tore und sorgte für sechs Torvorlagen. In der Winterpause der Saison 2009/10 wechselte er zu den Blackburn Rovers und hörte dort nach nur einem Spiel in der Premier-League-Mannschaft am Ende der Saison auf.

Euro 2008: Ausschluss aus dem Kader

Fatih Terim lud Baştürk zunächst in den 26-köpfigen Kader der Nationalmannschaft für die Euro 2008 ein. Doch als die Anzahl der Spieler im Kader vor dem Turnier auf 23 reduziert werden musste, war einer der drei Namen, die er strich, der von Baştürk. Diese Entscheidung vor der Euro 2008, auf die er sich eine ganze Saison vorbereitet hatte, war für ihn der Wendepunkt seiner Karriere. Baştürk konnte sich davon nicht mehr erholen und beendete seine Laufbahn als Fußballer, auch aufgrund seiner Verletzungen, noch bevor er 33 Jahre alt wurde. Viele türkische Vereine, darunter Beşiktaş, Fenerbahçe, Galatasaray und Trabzonspor machten Baştürk im Laufe seiner Karriere Transferangebote, aber das langjährige Aushängeschild des türkischen Fußballs lehnte diese Angebote ab. Sein Ziel war es stets, in Europa erfolgreich zu sein.

TRT Deutsch