Der neue ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, hat Deutschland vor der Aufnahme russischer Kriegsdienstverweigerer gewarnt. „Da fliehen junge Männer, die nichts bereuen, sich trotzdem vor dem Militärdienst drücken wollen und am Ende Russlandfahnen schwenkend in Autokorsos durch deutsche Städte fahren“, sagte der Botschafter der „Bild am Sonntag“.
Diese seien ein „Sicherheitsrisiko“ nicht nur für Deutschland, sondern „auch für alle jungen Ukrainerinnen mit ihren Kindern, die am Ende in Flüchtlingsunterkünften diesen Männern gegenübersitzen müssten“, erklärte Makejew demnach. „Es wäre falsch von Deutschland, russische Deserteure aufzunehmen.“
Auch bekräftigte der Botschafter dem Bericht zufolge, dass die Ukraine Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ablehne. „Wir werden mit Putin keine Verhandlungen führen“, sagte der Diplomat. „Unsere Verhandlungen der vergangenen acht Jahre haben dazu geführt, dass nicht mehr sieben, sondern 20 Prozent unseres Territoriums unter russischer Besatzung stehen.“
Seit Beginn der Verhandlungen seien tausende Ukrainer von Russen getötet, vergewaltigt und gefoltert worden. „Wie viele Butschas müssen wir der Welt noch zeigen, damit allen klar wird, dass man mit den Russen nicht reden kann?“
Die Stadt Butscha ist zu einem Symbol für die Gräuel des russischen Angriffskriegs in der Ukraine geworden. Dort waren zahlreiche Leichen von Zivilisten entdeckt worden. Moskau hat jegliche Kriegsverbrechen stets bestritten und von „Fälschungen“ gesprochen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte nach Erfolgen der ukrainischen Gegenoffensive am 21. September die Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten in Russland angekündigt. Das hatte dazu geführt, dass sich zahlreiche Russen ins Ausland absetzten, aus Angst, in die Armee eingezogen und in der Ukraine eingesetzt zu werden.
AFP
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