Russland schließt die Einnahme großer Städte in der Ukraine nicht aus. „Zu Beginn der Operation hat der russische Präsident (Wladimir Putin) das Verteidigungsministerium angewiesen, von einem sofortigen Angriff auf die großen Bevölkerungszentren, einschließlich Kiews, abzusehen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.
Das Verteidigungsministerium schließe nun aber „unter Wahrung der größtmöglichen Sicherheit für die Zivilbevölkerung die Möglichkeit nicht aus, die vollständige Kontrolle über große besiedelte Gebiete zu übernehmen, die jetzt praktisch umzingelt sind“, sagte Peskow. Er begründete dies damit, dass „nationalistische Formationen“ angeblich „militärisches Gerät“ in Wohngebieten platziert hätten. Das führe zu Opfern unter Zivilisten.
Russische Truppen hatten aber bereits nach Kriegsbeginn Städte wie Charkiw ins Visier genommen. Nach Ansicht westlicher Militärbeobachter leistet die ukrainische Armee heftigeren Widerstand, als zunächst erwartet wurde.
Präsident Putin hatte den Angriff auf die Ukraine am 24. Februar auch damit begründet, dass er das vom Westen mit Waffen ausgerüstete Land „entmilitarisieren“ wolle. Wann der Militäreinsatz in der Ukraine beendet wird, ließ Peskow offen. Es gebe keine Informationen über den Zeitplan. Alle Pläne würden aber „innerhalb der zuvor genehmigten Fristen vollständig umgesetzt“, sagte Peskow.
14 März 2022
dpa
Ähnliche Nachrichten

Getreideabkommen: Ukrainischer Minister Kubrakov dankt Türkiye
Ukraines Infrastrukturminister Kubrakov hat sich für die türkische Unterstützung bei der Verlängerung des Getreideabkommens bedankt. Türkiye habe mit einem „unerschütterlichen Engagement“ zur Verlängerung des Abkommens um 120 Tage beigetragen.

Ostukraine-Konflikt: Merkel und Macron sprechen mit Selenskyj
Bundeskanzlerin Merkel hat mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und Frankreichs Staatschef Macron über eine Lösung des Ostukraine-Konflikts gesprochen. Dabei sei ein möglicher Gipfel unter Teilnahme von Kremlchef Putin thematisiert worden.
Selbe Kategorie

Israel: „Pause“ bei Justizreform – „Nationalgarde“ unter Ben Gvir
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat nach Massenprotesten eine „Pause“ bei der umstrittenen Justizreform angekündigt. Dafür soll nun eine „Nationalgarde” unter der Führung des rechtsextremen Polizeiministers Ben Gvir eingerichtet werden.

Auswärtiges Amt kritisiert Israels Entscheidung zur Rückkehr von Siedlern
Israels Parlament hat entschieden, die Rückkehr von jüdischen Siedlern in vier Siedlungen im Westjordanland zu erlauben. Das Auswärtige Amt kritisiert nun die Entscheidung scharf. Dadurch könne sich die angespannte Sicherheitslage weiter verschärfen.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.