Archivbild: US-Präsident Donald Trump bei einer Rede (AP)
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US-Präsident Donald Trump hat die Explosionen in Beirut als mutmaßlichen „Angriff“ mit einer „Art von Bombe“ bezeichnet. „Es sieht wie ein furchtbarer Angriff aus“, sagte Trump am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.

Auf Nachfrage führte der Präsident aus, seine Generäle hätten ihm gesagt, dass es sich allem Anschein nach nicht um einen Unfall, sondern um einen Angriff gehandelt habe.

„Es war eine Art von Bombe, ja“, sagte Trump. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums wollte die Äußerungen des Präsidenten auf Anfrage zunächst nicht kommentieren.

Er nannte die Art der Explosion als Begründung. „Ich habe einige unserer großartigen Generäle getroffen, und sie schienen das Gefühl zu haben, dass es das (ein Angriff) war“, sagte Trump. „Das war, es scheint ihnen zufolge zu sein - und sie wissen es besser als ich - aber sie scheinen zu glauben, dass es ein Angriff war.“

300.000 Menschen in Beirut obdachlos

Die Schäden durch die verheerenden Explosionen in Beirut betreffen nach Angaben der Behörden fast die halbe Stadt. Bis zu 300.000 Bewohner der libanesischen Hauptstadt seien durch die Zerstörungen obdachlos geworden, sagte Gouverneur Marwan Abud am Mittwoch der Nachrichtenagentur „AFP“. Die Höhe der Schäden schätzte er auf insgesamt drei bis fünf Milliarden Dollar.

„Ich denke, es gibt zwischen 250.000 und 300.000 Menschen, die jetzt ohne Zuhause sind“, sagte Abud und fügte hinzu: „Fast die Hälfte von Beirut ist zerstört oder beschädigt.“ Ingenieure und technische Experten würden noch eine offizielle Bewertung der Schäden vornehmen.

Bei zwei Explosionen im Hafen der libanesischen Hauptstadt waren am Dienstag nach offiziellen Angaben mindestens 73 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 3700 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten sind auch Mitarbeiter der Deutschen Botschaft.

Der libanesische Regierungschef Hasan Diab sagte nach Angaben eines Sprechers, 2750 Tonnen Ammoniumnitrat seien der Grund für die Detonationen. Das Material, das auch zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden kann, sei seit sechs Jahren ohne Vorsichtsmaßnahmen in einem Lager im Hafen von Beirut gelagert worden.

AFP