Der Iran hat nach einer Sondersitzung im UN-Menschenrechtsrat neuerlich den deutschen Botschafter Hans-Udo Muzel einbestellt. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Montag. Teheran warf Berlin demnach „Interventionismus“ und „haltlose Aussagen“ vor. Botschafter Muzel ist in den vergangenen Wochen bereits mehrmals in das Außenministerium in Teheran zitiert worden.
Im Iran protestieren seit mehr als zwei Monaten landesweit Menschen gegen die politische Führung des Landes. Der UN-Menschenrechtsrat hatte am Donnerstag wegen anhaltender Gewalt des iranischen Sicherheitsapparats gegen die Demonstranten eine unabhängige Untersuchung beschlossen. Deutschland und Island hatten eine entsprechende Resolution eingereicht.
Zuletzt hatte sich der Ton zwischen Teheran und Berlin verschärft. Deutsche Regierungsvertreter hatten Irans Vorgehen gegen die Proteste immer wieder kritisiert. Ranghohe iranische Diplomaten bezeichneten Deutschland jüngst als „Regime“. Viele iranische Sicherheitsbeamte und Politiker wurden seit Ausbruch der Proteste zudem mit EU-Sanktionen belegt.
dpa
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