TRNZ-Präsident Ersin Tatar bei einer Pressekonferenz in New York, USA.  (AA)
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Die Türkische Republik Nordzypern (TRNZ) will keine weiteren offiziellen Gespräche über die Zypernfrage aufnehmen, solange ihre Souveränität nicht anerkannt wird. Das sagte der TRNZ-Präsident Ersin Tatar nach einem Treffen mit dem zyperngriechischen Staatschef Nicos Anastasiades und UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Montag. Die Verhandlungen könnten nicht mehr auf der bisherigen Grundlage geführt werden, da seit 60 Jahren kein Ergebnis erzielt worden sei.

Laut Tatar besteht keine Dringlichkeit, formelle Verhandlungen in Zypern aufzunehmen, da es keine gemeinsame Basis mit der zyperngriechischen Seite gebe. Der Präsident der Türkischen Republik Zypern wies darauf hin, dass es in Zypern zwei getrennte Nationen und zwei getrennte Staaten gebe. Der Status quo werde fortbestehen, wenn diese Situation nicht anerkannt werde.

Er beklagte, dass die Zyperntürken mit Ungerechtigkeit konfrontiert seien.
„Auch der Generalsekretär bestätigt dies in seinen Reden. Es gibt einen Staat im Norden. Dieser Staat hat vollwertige Institutionen und Organisationen. Deshalb kommt es für uns nicht in Frage, uns von jetzt an von unserem eigenen Staat abzuwenden“, fügte er hinzu. Beide Seiten auf Zypern müssten als gleichberechtigt aufgefasst werden.

Keine Treffen in naher Zukunft

Anastasiades sagte in einer Pressekonferenz, er teile die Ansätze der griechischen Regierung zur Lösung der Zypernfrage. Diese Positionen stimme mit den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates überein.

„Wir haben auch Vorschläge gemacht, wie wir vorankommen können. Der UN-Generalsekretär plant die Ernennung eines Sondergesandten für Zypern“, so der zyperngriechische Regierungschef.

Anastasiades teilte mit, dass Guterres nach Rücksprache mit beiden Seiten eine Erklärung über das Dreiertreffen und den weiteren Verlauf abgeben werde. Auch er schloss ein zyprisches Treffen zwischen den Staatsführern beider Seiten in naher Zukunft aus.
Jahrzehntelanger Konflikt

Auf der Insel herrscht ein jahrzehntelanger Streit zwischen griechischen und türkischen Zyprern. Trotz einer Reihe von diplomatischen Bemühungen der UN, eine umfassende Lösung zu erreichen, gab es keine Fortschritte.

Die zyperntürkische Minderheit war nach der Unabhängigkeit Zyperns 1960 Verfolgungen und Diskriminierungen ausgesetzt, die in Massakern an der Zivilbevölkerung gipfelten. Sie waren gezwungen, in Enklaven zu leben.

Im Jahr 1974 führte ein griechisch-zyprischer Putsch mit dem Ziel der Annexion durch Griechenland zu einer militärischen Intervention der Türkei als Garantiemacht. Im Jahr 1983 wurde die Türkische Republik Nordzypern gegründet. Die zyperngriechische Seite, die von Griechenland unterstützt wird, wurde 2004 Mitglied der Europäischen Union.


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