Archivbild – 12.02.2021, Russland, Moskau: Auf diesem Foto, das vom Bezirksgericht Babuskinsky zur Verfügung gestellt wurde, steht der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny hinter einer Glasscheibe während einer Anhörung. (dpa)
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Russland-Experten aus Wissenschaft und Kultur haben sich in einem Schreiben an den russischen Präsident Wladimir Putin für eine Freilassung des Kremlgegners Alexej Nawalny eingesetzt. „Herr Präsident, wir appellieren an Sie und die verantwortlichen Behörden der Russländischen Föderation, Herrn Nawalnyj aus der Haft zu entlassen. Solange er in Haft ist, sollte Herr Nawalnyj von unabhängigen Ärzten seiner Wahl behandelt werden dürfen“, heißt es in dem gemeinsamen Brief, der der Deutschen Presse-Agentur am Samstag vorlag.
„Wir haben unser berufliches Schaffen in Wissenschaft und Forschung, Kultur und Medien Russland gewidmet, um durch Aufklärung und Kooperation die Beziehungen zwischen unseren Gesellschaften zu verbessern. Wir sind in tiefer Sorge um Alexej Nawalnyj und befürchten, dass sein Schicksal die Entfremdung zwischen unseren Gesellschaften vertiefen wird“, heißt es.
Die Autoren verweisen darauf, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Russland im Februar aufgefordert hatte, Nawalny aus der Haft zu entlassen. Nawalny war - nachdem er einen Giftanschlag überlebt hat - nach seiner Rückkehr in Russland zu Lagerhaft verurteilt worden. Er begann einen Hungerstreik, dessen Ende er nun angekündigt hat.
Unter den mehr als 50 Erstunterzeichnern des Appells sind der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, Ruprecht Polenz, und Martin Aust, Vorsitzender des Verbands der Osteuropahistoriker.

dpa