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Nach Vermittlung Ankaras beteiligt sich Russland wieder am Getreide-Abkommen mit der Ukraine. Moskau habe von Kiew „schriftliche Garantien“ erhalten, dass der für den Getreidetransport vorgesehene Schiffskorridor nicht für militärische Zwecke genutzt werde, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. „Russland ist der Ansicht, dass die erhaltenen Garantien momentan ausreichen und nimmt die Umsetzung des Abkommens wieder auf“, erklärte das Ministerium.

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bestätigte, dass die Getreideexporte über den Korridor im Schwarzen Meer wieder aufgenommen werden. „Nach meinem gestrigen Gespräch mit (dem russischen Präsidenten Wladimir) Putin werden die Getreidelieferungen ab heute Mittag fortgesetzt“, sagte Erdoğan am Mittwoch. Laut Erdoğan hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu seinen türkischen Amtskollegen Hulusi Akar angerufen, um ihn zu informieren, dass die Getreidelieferungen noch am Mittwoch „wie zuvor“ weiterlaufen.

Ukraine dankt Türkiye für erneute Vermittlung

Die ukrainische Regierung bedankte sich bei Türkiye und den UN für ihre erneute Vermittlung. Infrastrukturminister Olexander Kubrakow hob die Bemühungen Erdoğans und des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres hervor. Ein Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Entscheidung der Führung in Moskau sei ein Ergebnis der Initiative Ankaras.

Moskau hatte das Abkommen am Samstag ausgesetzt und als Grund einen Angriff auf seine Schwarzmeerflotte angegeben. Trotz Russlands Rückzug aus dem Abkommen waren in den vergangenen Tagen mehrere Getreidefrachter durch das Schwarze Meer gefahren

Russland hatte das Abkommen mit der Ukraine ausgesetzt und als Grund Drohnenangriffe auf eine russische Schwarzmeerflotte genannt, die von einem Getreideschiff gekommen seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte daraufhin die Anschuldigungen zurückgewiesen.

Das Istanbuler Getreideabkommen war am 22. Juli unter Vermittlung Türkiyes und der UNO in Istanbul unterzeichnet worden. Es soll die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf festgelegten Routen durch das Schwarze Meer ermöglichen und gilt als zentraler Beitrag zur Milderung der durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärften globalen Ernährungskrise. Es hat bereits die Ausfuhr von rund zehn Millionen Tonnen Getreide und anderen Lebensmitteln aus der Ukraine ermöglicht.

TRT Deutsch