Türkische Republik Nordzypern: Ministerpräsident Faiz Sucuoğlu nach der Parlamentswahl.  (AA)
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Die regierende Nationale Einheitspartei (UBP) hat die Parlamentswahl in der Türkischen Republik Nordzypern nach vorläufigen Ergebnissen gewonnen. Die Partei von Präsident Ersin Tatar und Ministerpräsident Faiz Sucuoğlu erreichte rund 39,5 Prozent der Stimmen, wie der Staatssender BRT unter Berufung auf die Wahlkommission YSK am Montag berichtete.

Die UBP gilt als Verfechter einer Zwei-Staaten-Lösung für die geteilte Insel. Sie stellt nun 24 der 50 Abgeordneten im Parlament - sie verfehlte also nur knapp die absolute Mehrheit.

In seinem ersten Interview nach den Wahlen erklärte der UBP-Vorsitzende Faiz Sucuoğlu gegenüber der Agentur Anadolu (AA), die Wahlen hätten sich als Sieg der Demokratie erwiesen. „Glücklicherweise gab es keine Spannungen oder Probleme. Ich sage immer, das ist unser Reichtum“, erklärte der Politiker.

Republikanische Türkische Partei mit 32 Prozent zweitstärkste Partei

Zweitstärkste Partei wurde mit rund 32 Prozent der Stimmen die Republikanische Türkische Partei (CTP). Sie befürwortet das Ziel der UN, eine Föderation zweier politisch gleichberechtigter Bundesstaaten zu bilden. Die Wahlbeteiligung lag nach YSK-Angaben bei rund 58 Prozent.

Die Wahlen fanden ein Jahr früher als geplant statt. Ex-Premierminister Ersan Saner von der UBP hatte im Oktober 2021 seinen Rücktritt eingereicht und Neuwahlen gefordert. Sucuoğlu übernahm anschließend übergangsweise den Posten des Premiers.

Zypern befindet sich in einem jahrzehntelangen Streit zwischen griechischen und türkischen Zyprern, trotz einer Reihe von diplomatischen Bemühungen der Vereinten Nationen um eine umfassende Lösung. Im Jahr 1974 führte ein griechisch-zyprischer Putsch mit dem Ziel der Annexion durch Griechenland zu einer militärischen Intervention der Türkei als Garantiemacht, um die türkischen Zyprer vor Verfolgung und Gewalt zu schützen. In weiterer Folge wurde 1983 die TRNZ gegründet.

TRT Deutsch und Agenturen