Nach dem Bekenntnis Israels, den früheren Hamas-Politbürochef Ismail Hanija in Teheran getötet zu haben, hat der Iran das Attentat verurteilt und Israel ein Verbrechen vorgeworfen. Bei dem „dreisten Eingeständnis“ handele es sich um das erste Mal, dass Israel „sich offen zu seiner Verantwortung für das abscheuliche Verbrechen bekennt“, schrieb Irans Botschafter bei den Vereinten Nationen, Amir Saeid Irawani, am Dienstag in einem Brief an den UN-Generalsekretär.
Bei einer Veranstaltung hatte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Montag nach Angaben seines Ministeriums gesagt, sein Land werde die mit der Palästinenserorganisation verbündete Huthi-Miliz im Jemen „hart treffen“ und „ihre Führung enthaupten, so wie wir es mit Hanija, (dem Hamas-Militärchef Yahya) Sinwar und (Hisbollah-Chef Hassan) Nasrallah getan haben“.
Hamas-Politbürochef Hanija war Ende Juli während eines Besuchs anlässlich der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian in Teheran durch eine Explosion in einem Gästehaus getötet worden. Der Iran und die Hamas machten Israel verantwortlich, Israel selbst hatte sich bislang nicht zu dem Hanija-Attentat bekannt. Im Oktober feuerte der Iran als Reaktion nach eigenen Angaben 200 Raketen auf drei Militärbasen im Raum Tel Aviv ab. Diese im Rahmen des Selbstverteidigungsrechts erfolgte militärische Operation sei eine Antwort auf die Ermordung von Hanija in der iranischen Hauptstadt gewesen, hieß es in einer Erklärung.
Der iranische UN-Botschafter Irawani bezeichnete den Anschlag nun als „abscheulichen terroristischen Akt“ und fügte hinzu, dass Katz' Äußerung zeige, dass der Iran berechtigt gewesen sei, Israel in Vergeltung anzugreifen. „Sie bekräftigt auch die Legitimität und Rechtmäßigkeit der iranischen Verteidigungsreaktion am 1. Oktober 2024 sowie die beständige Haltung des Irans“, dass Israel „die größte Bedrohung für den regionalen und internationalen Frieden und die Sicherheit bleibt“, erklärte er.