Der Iran ist nach Angaben seines Außenministers zu Verhandlungen mit den USA bereit, weist aber die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Strategie des „maximalen Drucks“ zurück. „Die Aufhebung von Sanktionen macht Verhandlungen erforderlich, aber nicht im Rahmen einer Politik des ‚maximalen Drucks’, denn das wären keine Verhandlungen, sondern eher eine Form der Kapitulation”, erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Samstag im Onlinedienst Telegram. „Der Iran will nicht mit einem Land verhandeln, das gleichzeitig neue Sanktionen verhängt.“
Die Erklärung des Außenministers erfolgte, nachdem das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, seine Regierung am Vortag aufgefordert hatte, nicht mit den USA zu verhandeln. Ein derartiger Schritt sei „nicht intelligent“, sagte Chamenei. Das geistliche Oberhaupt des Landes, das bei strategischen Entscheidungen das letzte Wort hat, sagte, durch Verhandlungen mit Washington werde „kein Problem gelöst“ und verwies auf frühere „Erfahrungen“.
Während der ersten Amtszeit von US-Präsident Trump hatten sich die USA aus dem Internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen und erneut schwere Sanktionen gegen Teheran verhängt.
Die 2015 geschlossene Vereinbarung sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt und sah vor, dass der Iran seine Atomaktivitäten begrenzt. Im Gegenzug sollten gegen den Iran verhängte Sanktionen gelockert werden. Nach dem Ausstieg der USA hielt sich auch der Iran schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen.
Trump war am 20. Januar ins Weiße Haus zurückgekehrt. Am Dienstag kündigte er an, zur Politik des „maximalen Drucks“ gegen den Iran zurückzukehren. Am Tag darauf schlug er ein „Atom-Friedensabkommen“ vor und betonte, dass der Iran keine Atomwaffen haben dürfe.