Jordanien hat im israelischen Krieg im Gazastreifen eine „rote Linie“ gezogen. / Photo: AA (AA)
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Jordanien hat im israelischen Krieg im Gazastreifen eine „rote Linie“ gezogen. Versuche, Palästinenser aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland zu vertreiben, oder Bedingungen, das vorzubereiten, werde das Königreich als „Kriegserklärung“ betrachten, sagte der jordanische Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra am Montag.

Die „brutalen Angriffe“ auf Krankenwagen und humanitäre Hilfskräfte im Gazastreifen widersprächen „dem Prinzip der Selbstverteidigung“. Palästinensische Quellen berichten bereits von mehr als 10.000 Toten, darunter viele Kinder und Frauen. Laut Al-Khasawneh seien alle Optionen auf dem Tisch.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte, die Beziehungen Israels mit Jordanien seien von strategischer Bedeutung für beide Länder. Tel Aviv bedauere „die hetzerischen Stellungnahmen“ der jordanischen Führung. Israels Ziel sei es, die „terroristische Infrastruktur der Hamas“ zu zerstören. Israel habe nicht die Absicht, „der zivilen Bevölkerung zu schaden oder sie zu deportieren.“

Sorge vor einer Massenvertreibung der Palästinenser

Nachdem sich die Außenminister verschiedener arabischer Staaten und ein Vertreter der PLO bereits am vergangenen Wochenende zur aktuellen Lage in Gaza beraten hatten, soll es an diesem Samstag erneut einen „arabischen Gipfel“ geben. Laut dem jordanischen Premierminister wird das Treffen in Saudi-Arabien stattfinden.

Jordanien hatte als Reaktion auf die massiven Angriffe Israels ebenso wie der Golfstaat Bahrain bereits beschlossen, seinen Botschafter in Israel wieder abzuberufen. Der israelische Botschafter, der das Königreich zuvor verlassen hatte, sollte gleichzeitig nicht nach Amman zurückkehren.

Aus Sorge vor einer Massenflucht lehnen Jordanien und Ägypten die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen ab. Das hat auch mit der Befürchtung zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung der Palästinenser durch Israel werden könnte.

TRT Deutsch und Agenturen