Archivbild. UN-Generalsekretär Antonio Guterres will sich gemeinsam mit Türkiye für die Wiederbelebung des Schwarzmeer-Getreideabkommens einsetzen. / Photo: AA (AA)
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UN-Generalsekretär António Guterres will sich gemeinsam mit Türkiye für die Wiederbelebung des Schwarzmeer-Getreideabkommens einsetzen. Dafür wolle er sich kommende Woche mit türkischen, ukrainischen und russischen Politikern treffen, kündigte er an. Kremlchef Putin hatte das Abkommen im Juli ausgesetzt und dem Westen vorgeworfen, russische Forderungen teilweise nicht umgesetzt zu haben.

Gespräche am Rande der UN-Generalversammlung möglich

„Ich bin entschlossen, alles zu tun, um die Schwarzmeer-Getreide-Initiative wiederzubeleben“, sagte Guterres am Mittwoch vor Journalisten in New York. Er nannte das Abkommen „einen wichtigen Beitrag zur globalen Nahrungsmittelsicherheit“.

Guterres sagte nicht, wann genau er den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj oder den russischen Außenminister Sergei Lawrow treffen werde. Er deutete aber an, dass die Gespräche am Rande der UN-Generalversammlung stattfinden könnten. Die UN-Generalversammlung beginnt am Dienstag.

Schwarzmeer-Abkommen hat weltweite Ernährungskrise entschärft

Das Getreideabkommen wurde im Juli 2022 in Istanbul von Russland, der Ukraine, Türkiye und den Vereinten Nationen unterzeichnet. Der Deal schuf einen sicheren Korridor durch das Schwarze Meer für Exporte aus drei ukrainischen Häfen. Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 konnten so Milliarden Tonnen an Lebensmitteln gesichert werden.

Das Abkommen trug dazu bei, die Preisspirale einzudämmen und die weltweite Nahrungsmittelkrise zu entschärfen. Es erlaubte den Fluss von Weizen, Sonnenblumenöl, Düngemitteln und anderen Produkten aus der Ukraine. Das Land gehört zu den größten Getreideexporteuren der Welt.

Russland stellt Zugang zu SWIFT als Bedingung für Rückkehr

Russland hatte das Abkommen im Juli ausgesetzt, weil Teile seiner Forderungen „noch nicht umgesetzt“ worden seien. Dabei ging es um die Beseitigung von Hindernissen für Düngemittelexporte und die Aufnahme der staatlichen russischen Landwirtschaftsbank in das internationale Zahlungssystem SWIFT.

Die Ukraine und Türkiye hatten die Aussetzung des Abkommens bedauert und dessen Bedeutung für die regionale Stabilität und Zusammenarbeit betont. Zuletzt hatten sich der türkische Staatschef Erdoğan und Außenminister Hakan Fidan mit Besuchen in der Ukraine und Russland für eine Wiederbelebung des Deals eingesetzt.

TRT Deutsch