Angesichts der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen mit zahlreichen Toten und Verletzten hat der oberste Krankenhausdirektor vor einer „medizinischen Krise“ gewarnt. Ins Schifa-Krankenhaus in Gaza würden „minütlich“ Verwundete eingeliefert, sagte Mohammed Abu Salmija am Sonntag. Es würden dringend Medikamente und Treibstoff zur Stromerzeugung benötigt, um die Patientinnen und Patienten weiterhin behandeln zu können.
„Die Lage ist sehr schlimm“, sagte Salmija und forderte, die Grenzen für die Einfuhr der benötigten Güter zu öffnen. Dem Gesundheitsministerium in Gaza zufolge besteht die Gefahr, dass lebensrettende Maßnahmen wegen Strommangels am Dienstagnachmittag eingestellt werden müssen. Operationssäle und Beatmungsgeräte in Krankenhäusern können ohne Strom nicht arbeiten.
Im Gazastreifen kam infolge der israelischen Luftangriffe das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen. Wegen der Schließung von Grenzübergängen musste am Samstag zudem das einzige Kraftwerk in dem Palästinensergebiet abgeschaltet werden, weil kein Diesel mehr in die Enklave gelangte.
Seit Freitag greift das israelische Militär den Gazastreifen an. Palästinensischen Angaben zufolge wurden bislang mehr als 30 Menschen getötet, mindestens 265 weitere seien verletzt worden. Unter den Toten sind demnach auch mehrere Kinder und Frauen. Israel behauptet, bei den Angriffen auf militante Palästinenser abzuzielen.
TRT Deutsch und Agenturen
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