19.05.2020, Berlin: Heiko Maas (SPD), Außenminister, gibt eine Pressekonferenz im Auswärtigen Amt. (dpa)
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Bundesaußenminister Heiko Maas hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, den ohnehin durch den Bürgerkrieg gebeutelten Menschen in Syrien in der Corona-Krise zu helfen. „Hier ist umfangreiche humanitäre Hilfe und ein gemeinsames Vorgehen bei der Sicherstellung der Zugänge erforderlich“, erklärte Maas am Dienstag nach Beratungen mit seinem französischen, britischen und türkischen Kollegen.

„Wir waren uns einig, die Verlängerung des Mandats der Vereinten Nationen für die grenzüberschreitenden Hilfen ist dafür unerlässlich.“ Gemeinsam wolle man die Arbeit des UN-Vermittlers für das Bürgerkriegsland, Geir Pedersen, weiter unterstützen, damit die blockierten Verhandlungen in Genf wieder aufgenommen werden könnten.

Maas sagte nach Angaben seines Ministeriums, in Syrien verschärfe sich die ohnehin schon schwierige Situation durch die Corona-Pandemie erheblich. „Die möglichen Auswirkungen vor allem auf die Binnenvertriebenen in Syrien erfüllen uns mit großer Sorge.“

Angriffe des Assad-Regimes Anfang des Jahres zwangen rund 900.000 Syrer in Richtung türkische Grenze zur Flucht. Die Türkei beherbergt laut UN-Angaben über 3,7 Millionen Flüchtlinge - mehr als jedes andere Land der Welt.

Der UN-Vermittler für das Bürgerkriegsland Syrien forderte indes Gespräche zwischen Washington und Moskau, um einen Ausweg aus dem jahrelangen Konflikt zu finden. „Ich glaube, dass der russisch-amerikanische Dialog hier eine Schlüsselrolle spielt“, sagte Geir Pedersen am Montag dem UN-Sicherheitsrat in New York. Russland gilt als der wichtigste Unterstützer von Diktator Baschar al-Assad

Für politische Fortschritte sei es von zentraler Bedeutung, dass zwischen den Großmächten beim Thema Syrien wieder Vertrauen aufgebaut werde. Letztlich müsse das zu einem von den syrischen Konfliktparteien geführten Prozess mit Unterstützung der Vereinten Nationen führen.

dpa