29.06.2021, Irak, Bagdad: Anhänger der Hashed al-Shaabi tragen die Särge der Getöteten. Bei Luftangriffen im syrisch-irakischen Grenzgebiet kamen mehrere Kämpfer pro-iranischer Milizen ums Leben. Das US-Verteidigungsministerium sprach von einem notwendigen und angemessenen Defensivschlag. (dpa)
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US-Präsident Joe Biden hat die Luftangriffe des amerikanischen Militärs im irakisch-syrischen Grenzgebiet verteidigt. Diese hätten Einrichtungen zum Ziel gehabt, die von pro-iranischen Milizen genutzt worden seien. Auf deren Konto gingen Attacken gegen US-Kräfte im Irak, sagte Biden am Montag (Ortszeit) bei einem Treffen mit dem scheidenden israelischen Präsidenten Reuven Rivlin im Weißen Haus. Biden betonte, er habe als Präsident laut Verfassung die Befugnis, dies anzuordnen. Mit Blick auf Teheran sagte er, der Iran werde niemals an eine Atomwaffe kommen, solange er im Amt sei.

Das US-Militär hatte laut Pentagon in der Nacht zum Montag in der irakisch-syrischen Grenzregion Luftangriffe auf mehrere Ziele geflogen, die von pro-iranischen Milizen genutzt worden seien. Von diesen Einrichtungen aus hätten vom Iran unterstützte Milizen mit Drohnen Angriffe auf US-Personal und Einrichtungen im Irak gestartet. Es handele sich um zwei Ziele in Syrien und eines im Irak. Das Pentagon sprach von einem notwendigen und angemessenen Defensivschlag. Aus dem Irak kam hingegen Kritik.

Iran-treue schiitische Milizen wiederum drohten mit Vergeltung und griffen am Montag im Osten Syriens nach Darstellung von Aktivisten eine Basis der US-Armee an. Als Reaktion auf die US-Luftangriffe hätten sie mehrere Raketen auf das Ölfeld Omar in der Provinz Dair as-Saur abgeschossen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montagabend. Es habe Sachschaden gegeben. Der Sprecher des US-Einsatzes in der Region, Wayne Marotto, bestätigte über Twitter, die US-Truppen in Syrien seien von mehreren Raketen angegriffen worden. Es habe jedoch keine Verletzten gegeben.

Die bewaffneten Gruppen gelten als verlängerter Arm des schiitischen Irans und sind sowohl im Irak als auch in Syrien aktiv. Sie fordern den Abzug der US-Truppen aus dem Irak. Seit Monaten kommt es dort immer wieder zu Angriffen auf Einrichtungen, die von den USA genutzt werden. Washington macht dafür pro-iranische Milizen verantwortlich.

Die US-Angriffe kommen zu einer Zeit, in der Verhandlungen über eine Rückkehr der USA zum Atomabkommen mit dem Iran laufen.

dpa