Archivbild: Eine Mine in Berg-Karabach wird unschädlich gemacht. (Others)
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Das armenische Verteidigungsministerium hat am Freitag bekannt gegeben, dass sechs Soldaten bei Zusammenstößen an der Grenze zu Aserbaidschan getötet wurden, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax am Freitag berichtete. Baku warf demnach Eriwan eine „groß angelegte militärische Provokation“ vor.

Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium hatte am Donnerstag erklärt, die armenischen Streitkräfte hätten erneut Stellungen der aserbaidschanischen Armee in Richtung der Region Tovuz angegriffen. „Ohne ersichtlichen Grund haben die armenischen Streitkräfte am 18. November ab 14:10 Uhr GMT die Stellungen der aserbaidschanischen Armee in Richtung des Dorfes Kokhanebi in der Region Tovuz erneut mit Handfeuerwaffen unter intensiven Beschuss genommen“, so das Ministerium in einer schriftlichen Erklärung. „Die gegnerische Seite wurde durch Vergeltungsfeuer zurückgedrängt“, hieß es weiter. Die Kämpfe vom Dienstag endeten am Abend nach der Vermittlung durch den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Vor der Bekanntgabe des Waffenstillstands hatten die Europäische Union und die Vereinten Nationen beide Seiten zur Einstellung der Feindseligkeiten aufgerufen. Armenien bat Russland um militärische Unterstützung Armenien bat nach dem aktuellen Waffenstillstandsbruch seinen russischen Verbündeten um militärische Unterstützung im Rahmen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS). Der OVKS-Pakt verpflichtet die Unterzeichner, ein Mitglied im Falle einer ausländischen Invasion zu schützen.

„Da es sich um einen Angriff auf das souveräne Territorium Armeniens handelt, appellieren wir an die Russische Föderation, die territoriale Integrität Armeniens zu schützen“, erklärte der Sekretär des Sicherheitsrates, Armen Grigorjan. Am Dienstag war es zu den schwersten Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan seit dem letztjährigen Krieg um die Kontrolle der Region Berg-Karabach gekommen. Aserbaidschan meldete sieben Todesopfer.

Der sechswöchige Konflikt, der mehr als 6500 Menschen das Leben kostete, endete im November letzten Jahres mit einer von Russland vermittelten Einigung. Während des 44 Tage andauernden Konflikts befreite Aserbaidschan mehrere Städte und fast 300 Siedlungen von der völkerrechtswidrigen armenischen Besatzung.

TRT Deutsch