11.05.2021, Palästinensische Autonomiegebiete, Gaza-Stadt: Rauch steigt aus dem Wohnhaus, nachdem es bei einem israelischen Luftangriff getroffen wurde. (dpa)
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Die Türkei hat die USA wegen ihrer Zurückhaltung angesichts anhaltender israelischer Angriffe gegen Palästinenser kritisiert. Seit wann werden „Gräueltaten als Selbstverteidigung“ wahrgenommen, fragte der türkische Kommunikationsdirekter Fahrettin Altun am Mittwoch auf Twitter. Zuvor hatte das US-Außenministerium Israels aggressives Vorgehen als „Selbstverteidigung“ bezeichnet.

Die US-Regierung unter Joe Biden hatte am Dienstag Israelis und Palästinenser zu Zurückhaltung aufgerufen, um „zutiefst bedauerliche“ zivile Todesfälle zu vermeiden. Dennoch habe Israel das Recht, sich zu verteidigen, unterstrich der US-Außenamtssprecher Ned Price gegenüber Reportern.

„Haben die USA keine Antwort auf diese Massaker und terroristischen Akte?“, so Altun. Neben Massakern an Zivilisten und der Ermordung von Kindern veranlasse Israel unrechtmäßige Zwangsräumungen in Palästinensergebieten.

Hunderte palästinensische Demonstranten waren am Montag und Dienstag bei massiven Angriffen der israelischen Polizei auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee in Ostjerusalem verletzt worden. Die israelische Luftwaffe bombardierte zudem den Gazastreifen und tötete nach örtlichen Angaben Dutzende Palästinenser, darunter viele Kinder.

Auslöser der Proteste ist die drohende Zwangsräumung von rund 30 Wohnungen von Palästinensern im arabischen Viertel Scheich Dscharrah.

Das Vorgehen der israelischen Sicherheitskräfte fiel am Montag zudem mit dem „Jerusalem-Tag“ zusammen, den Israelis in Erinnerung an die Besetzung Ostjerusalems im Sechstagekrieg 1967 begehen. Die 1980 erklärte Annexion des Gebiets durch Israel wird international nicht anerkannt und verstößt gegen das Völkerrecht.

TRT Deutsch