Nach Angaben der türkischen Kommunikationsamts sind bisher rund 500.000 Syrer freiwillig in die befreiten Regionen jenseits der Grenze zurückgekehrt. (AA)
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Die Türkei plant den Bau von weiteren 200.000 Häusern in Nordsyrien für etwa ein Viertel der syrischen Flüchtlinge, die freiwillig in ihr Herkunftsland zurückkehren wollen. Dies kündigte einem Bericht der Zeitung „Hürriyet“ zufolge der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Montag in Ankara an. „Die Syrer können in ihre Heimat zurückkehren, wann immer sie wollen, aber wir werden sie niemals aus diesem Land vertreiben“, betonte Erdoğan auf einer Veranstaltung anlässlich des 32-jährigen Bestehens des Türkischen Verbands unabhängiger Industrieller und Geschäftsleute (MÜSIAD). Die Türkei werde syrische Schutzsuchende „niemals den Händen von Mördern überlassen“ und ihnen weiterhin Schutz vor dem Assad-Regime oder Terrororganisationen wie YPG/PKK oder Daesh bieten.

Erdoğan würdigt Erfolge vorausschauender Politik der Türkei In einer Ansprache an die Bürgerinnen und Bürger im Anschluss an die Sitzung des Präsidialkabinetts sagte der Präsident: „Die Türkei schreitet auf ihre Ziele zu, ohne von ihrem Weg abzuweichen, und das in einer Zeit, in der die Welt und unsere Region eine schmerzhafte Phase durchmachen, die von Kriegen, Konflikten, politischen und wirtschaftlichen Krisen und sozialen Umwälzungen geprägt ist.“ Präsident Erdoğan bezeichnete die Türkei als das Zentrum neuer Entwicklungen, die durch Pandemien und Kriege im globalen Logistik- und Produktionssystem ausgelöst wurden. Die Regierung in Ankara habe in vorausschauender Weise die richtigen Entscheidungen zur rechten Zeit getroffen, und ernte jetzt die Früchte für ihre antizyklischen Politikansätze. „Während das globale Regierungs- und Sicherheitssystem, das nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet wurde, tief erschüttert wurde, haben wir eine historische Akkumulation in unserem Besitz durch politische, wirtschaftliche und militärische Reformen wiederbelebt“, machte das Staatsoberhaupt deutlich. Türkische Bauprojekte schaffen mehr als bloßen Wohnraum Präsident Erdoğan betonte zudem, dass die Türkei nicht nur auf ihren eigenen Füßen stehe, sondern auch alle ihre Freunde unterstütze. Er verwies auf die Anstrengungen der vergangenen Jahre sowie auf die erreichten Ziele und sagte: „Wir lassen uns von keinem internen oder externen Vorfall, von keiner offenen oder verdeckten Verschwörung von diesem Ziel abbringen. Wir betrachten den Preis, den wir als Nation in diesem Kampf zahlen, als Garantie für unsere sichere und gedeihliche Zukunft.“ Erst jüngst hatte die Türkei ein Projekt angekündigt, das die freiwillige Rückkehr von etwa einer Million syrischer Flüchtlinge in ihr Land ermöglichen soll. Erdoğan wandte sich in diesem Zusammenhang in einer Videobotschaft an die Einweihungszeremonie für einen neu errichteten Wohnkomplex in Idlib im Norden Syriens. Seit Beginn der grenzüberschreitenden Operationen der Türkei und ihrer Verbündeten gegen terroristische Elemente im Jahr 2016 konnten rund 500.000 Syrer in sichere Zonen im Norden Syriens zurückkehren. Neben Wohnstätten entstehen mit türkischer Hilfe in den neu errichteten Siedlungen auch Moscheen, Schulen, Gesundheitszentren, Bäckereien, soziale Einrichtungen oder Spielplätze.

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TRT Deutsch