Nach dem Machtwechsel in der türkischen Republik Nordzypern ist der neue Präsident Ersin Tatar zum ersten Mal mit dem Präsidenten der griechischen Republik Zypern, Nikos Anastasiades, zusammengetroffen. Bei dem informellen Treffen in der von den Vereinten Nationen überwachten Pufferzone zwischen dem Norden und dem Süden der geteilten Mittelmeerinsel bekannten sich Tatar und Anastasiades nach UN-Angaben am Dienstag dazu, eine neue Friedensinitiative der UNO zu unterstützen, an der auch Griechenland, die Türkei und Großbritannien beteiligt sind.
Anastasiades sagte nach dem Treffen, Tatar habe sich bereit erklärt, an einem informellen Gipfeltreffen teilnehmen, zugleich aber „andere Ideen“ eingefordert. „Ohne Zweifel gibt es eine Distanz zwischen unseren Positionen“.
Der von Ankara unterstützte Tatar hatte sich bei der Wahl Mitte Oktober überraschend gegen Amtsinhaber Mustafa Akıncı durchgesetzt. Anastasiades gratulierte dem Politiker zum Wahlsieg und forderte ihn auf, die neue Friedensinitiative zu unterstützen. Die letzten Verhandlungen zur Wiedervereinigung der Insel waren 2017 gescheitert.
Die Wahl in der türkischen Republik Nordzypern fand inmitten eines Streits zwischen der Türkei und den EU-Mitgliedern Zypern und Griechenland über Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer statt. Neben Griechenland und der Türkei erhebt auch Zypern Anspruch auf das Gebiet.
AFP
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