Angesichts der anhaltenden Angriffe Israels auf Gaza hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Kritik an den Unterstützern Tel Avivs geübt. „Wir wissen, wer Israel unterstützt und welche Lobbys dahinter stehen“, sagte Erdoğan am Samstagabend in Istanbul. Türkiye werde sich dem Druck der Israel-Unterstützer nicht beugen.
Der türkische Staatschef beklagte, dass es kaum internationale Kritik am Vernichtungskrieg Israels in Gaza gebe. Türkiye und „einige andere Länder“ stünden alleine da.
Erdogan erinnerte, dass neben Krankenhäusern und Gesundheitspersonal auch Gotteshäuser Ziel von Angriffen Israels würden. Der Widerstand gegen die Unterdrückung Israels dürfe nicht als Terrorismus diffamiert werden.
Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.
Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels. Zudem herrscht eine akute Hunger-Krise, die Hungertote fordert.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 32.000 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.