Menschen haben sich vor dem Präsidialkomplex versammelt. / Photo: AA (AA)
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Mit einer Rede an die Nation feierte Präsident Recep Tayyip Erdoğan seinen Wahlsieg als Triumph für die Demokratie. Vor zehntausenden Menschen im Innenhof des Präsidentenpalastes in Ankara betonte Erdoğan die Einheit des Volkes. Die wahren Gewinner der Stichwahl seien die 85 Millionen türkischen Bürger und die türkische Demokratie.

„Wir sind nicht die einzigen Sieger. Türkiye hat gewonnen, unsere Demokratie hat gewonnen“, sagte Erdoğan. Niemand habe verloren. Jetzt sei es an der Zeit, sich um nationale Ziele und nationale Träume zu vereinen.

In der Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten hat sich Erdoğan gegen Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu durchgesetzt. Dies bestätigte Ahmet Yener, Vorsitzender des Obersten Wahlrates (YSK). Den Ergebnissen zufolge hat der Amtsinhaber das Rennen mit 52,18 Prozent der Stimmen für sich entschieden. Kılıçdaroğlu erhielt 47,82 Prozent der Stimmen.

Präsidialkomplex. (AA)

„Türkiye-Jahrhundert”

„Unser Volk hat sich in einer der wichtigsten Wahlen in der Geschichte unserer politischen Mehrparteienpolitik für das ‚Jahrhundert von Türkiye' entschieden", betonte Erdoğan. In der modernen Ära von Türkiye sei diese Wahl die „wichtigste" gewesen. „Wir müssen Tag und Nacht für unser Volk arbeiten", sagte er. Die oberste Priorität der Regierung sei es weiterhin, die Wunden des Erdbebens vom 6. Februar zu heilen und die zerstörten Städte wieder aufzubauen. Die türkische Nation habe Macht und Stärke und werde ihren gebührenden Platz in der Weltordnung einnehmen, sagte Erdoğan.

Er erinnerte auch daran, dass sich am 29. Mai die Eroberung Istanbuls durch den osmanischen Sultan Mehmet II. im Jahre 1453 jährt. „Die Eroberung Istanbuls, deren 570. Jahrestag wir morgen feiern werden, hat eine neue Ära eingeläutet und eine alte Ära beendet", sagte Erdoğan. Hoffentlich werde das Türkiye-Jahrhundert wie dieses Ereignis in der Geschichte seine Spuren hinterlassen.

Der Präsident Recep Tayyip Erdogan. (AA)

Erdoğan kritisierte auch die westlichen Medien für ihre bösartige Propaganda gegen seine Kandidatur zur Wiederwahl. Sie hätten Artikel auf den Titelseiten veröffentlicht, um ihn zu „vernichten“. „Die westlichen Medien haben verloren“, so Erdoğan.

Rückkehr syrischer Flüchtlinge

Mit Blick auf die freiwillige Rückkehr syrischer Flüchtlinge sagte Erdoğan: „Bis heute haben wir die freiwillige Rückkehr von fast 600.000 Menschen in sichere Gebiete auf syrischem Territorium ermöglicht.“

„Durch ein neues Umsiedlungsprojekt, das wir gemeinsam mit Katar durchführen, werden wir in einigen Jahren die Rückkehr von einer weiteren Million Menschen sicherstellen.“

Mehr als 3,7 Millionen Syrerinnen und Syrer leben derzeit in Türkiye. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 hat Türkiye eine Politik der „offenen Tür“ verfolgt.

Syrien befindet sich seit Anfang 2011 im Bürgerkrieg. Damals ging das Regime von Bashar al Assad mit Härte gegen pro-demokratische Proteste vor. Hunderttausende Menschen wurden getötet und mehr als 10 Millionen vertrieben, so die Schätzungen der Vereinten Nationen.

Recep Tayyip Erdogan und Emine Erdogan. (AA)
TRT Deutsch