31.08.2021 - Serbien, Belgrad: Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu mit seinem serbischen Amtskollegen Nikola Selaković (AA Archive)
Folgen

Die Türkei und Serbien wollen bald das passfreie Reisen für die Staatsbürger beider Länder ermöglichen. Das verkündete der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem serbischen Amtskollegen Nikola Selaković in Belgrad. „Wir werden weiter gemeinsam daran arbeiten, und ich glaube, wir werden eine Einigung erzielen“, so der Außenminister. Bei einer Umsetzung des Vorhabens würde der Personalausweis des jeweiligen Landes für die Einreise in Serbien und die Türkei ausreichen. Die Türkei sei ein wichtiger Tourismuspartner und türkische Touristen stünden bei den Besucherzahlen in Serbien an erster Stelle, sagte Çavuşoğlu. Beide Seiten seien zudem am Ausbau der Beziehungen interessiert. So werde Ankara am Mittwoch ein Konsulat in der Stadt Novi Pazar eröffnen, ein weiteres sei in Niš geplant. Niš sei ein wichtiger Standort, weil „viele türkische Staatsbürger aus den Ländern der Europäischen Union“ dort durchreisten.

„Türkisch-serbische Beziehungen für regionalen Frieden von Beudeutung“ Zur aktuellen Lage in der Region betonte Çavuşoğlu, wie wichtig die Rolle der Türkei und Serbiens bei der Aufrechterhaltung des regionalen Friedens, der Stabilität und des Fortschritts sei.

„Wir erleben in letzter Zeit gewisse Spannungen und Meinungsverschiedenheiten in Bosnien und Herzegowina. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat bei seinem Besuch in Bosnien und Herzegowina die Position der Türkei zur Zukunft des Landes dargelegt. Wir müssen die derzeitigen Meinungsverschiedenheiten so schnell wie möglich überwinden“, betonte der türkische Minister. In diesem Prozess spielten sowohl Erdoğan als auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić eine wichtige Rolle. „Wir werden alles tun, um die Probleme in Bosnien durch Dialog zu lösen“, so Çavuşoğlu.


Wirtschaftliche Beziehungen im Aufschwung

Selaković sagte seinerseits, Serbien setze sich für den Ausbau und die Stärkung der Beziehungen zur Türkei ein. Er fügte hinzu: „Die offizielle Eröffnung des türkischen Generalkonsulats in der Stadt Novi Pazar ist einer der Beweise für die Vertrauensbasis zwischen den beiden Ländern.“ Durch die Stärkung der diplomatischen Beziehungen hätten zugleich die türkischen Investitionen in Serbien zugenommen, stellte er fest. „Wir sind den türkischen Investoren dankbar, die in Regionen, die für andere Investoren nicht attraktiv sind, Unternehmen eröffnen und Arbeitsplätze schaffen.
“ Serbien sehe die Türkei als ein wichtiges Element für den Frieden und die Stabilität in der Region. „Wir werden unsere Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung auch in Zukunft fortsetzen. Wir glauben, dass beide Seiten nur auf diese Weise profitieren werden und dass wir unsere freundschaftlichen Beziehungen ausbauen können“, fügte Selakovic hinzu. Çavuşoğlu ist am Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in Belgrad angereist. Am Mittwoch wird er an der offiziellen Eröffnung des türkischen Generalkonsulats in Novi Pazar teilnehmen. Die Türkei ist das erste Land, das eine diplomatische Vertretung in der Stadt errichtet hat.

TRT Deutsch