German lower house of parliament, Bundestag's 2024 budget debate, in Berlin / Photo: Reuters (Reuters)
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Die AfD-Ko-Vorsitzende Alice Weidel hat sich mit der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen getroffen, um über deren Drohung eines Ausschlusses der AfD aus der gemeinsamen Fraktion im EU-Parlament zu sprechen. Nach den Berichten über das Potsdamer Treffen von AfD-Politikern mit Rechtsextremisten hatte sich Le Pen öffentlich von der AfD distanziert - bei der Begegnung am Dienstag in Paris habe es nun aber große Gemeinsamkeiten gegeben, erklärte Weidel.

„Wir haben festgestellt, dass wir bei den großen Problemen der heutigen Zeit die gleichen Lösungsansätze verfolgen“, schrieb Weidel im Onlinedienst X (vormals Twitter). Bei dem Gespräch in einem Pariser Restaurant am Dienstag sei es um den Wahlkampf zur Europawahl, die Zusammenarbeit in der Fraktion sowie die deutsche und französische Innenpolitik gegangen, sagte Weidels Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Le Pen gehört dem rechtspopulistischen bis rechtsradikalen Rassemblement National (RN) an. Dennoch hatte sie nach Berichten des Netzwerks Correctiv über das Potsdamer Geheimtreffen mit Rechtsextremen einen Ausschluss aus der gemeinsamen Fraktion im Europäischen Parlament angedroht. Sowohl Le Pen als auch die AfD kündigten daraufhin ein klärendes Gespräch an, das nun stattfand. Weidel schrieb auf X von einem „herzlichen Empfang“, den die RN-Politikerin ihr in Paris bereitet habe.

An dem Gespräch habe auch der Vorsitzende von Le Pens rechtspopulistischer Partei RN, Jordan Bardella, teilgenommen, sagte Weidels Sprecher zu AFP. Weidel habe ihren Standpunkt bei dem Treffen klargemacht. Programmatisch gebe es keine Differenzen zwischen Weidel und dem RN.

Le Pen ist derzeit RN-Fraktionschefin in der französischen Nationalversammlung. AfD und RN zählen zur Fraktion Identität und Demokratie im EU-Parlament. Bardella ist deren Vize-Vorsitzender. Am 9. Juni findet die Europawahl statt.

AFP