Das türkische Außenministerium hat die Beteiligung der Gülen-Sekte am umstrittenen „House of One“-Projekt in Berlin kritisiert. Entgegen aller Vorbehalte der muslimischen Gemeinden in Deutschland sei eine Zusammenarbeit mit der „Terrororganisation FETÖ" vollzogen worden, beklagte das türkische Außenministerium in einer Erklärung vom Donnerstag. Am gleichen Tag war die Grundsteinlegung getätigt worden, bei der auch Vertreter der Gülen-Sekte anwesend waren.
Das Projekt beziehe „die Terrororganisation FETÖ trotz aller Einwände der Türkei sowie der in Deutschland lebenden türkischen und muslimischen Gemeinden“ mit ein, so das Außenministerium. Das als gemeinsames Gebetshaus für Muslime, Christen und Juden erklärte Projekt diene nicht dazu, „drei Religionen zusammenzubringen, sondern sie zu spalten und eine terroristische Organisation zu legitimieren und zu unterstützen“.
Das türkische Außenamt unterstrich, das Projekt werde keinen Stellenwert haben, „solange die FETÖ beteiligt ist“ - denn die Sekte vertrete nicht die Muslime in Deutschland. Die deutschen Behörden stünden deshalb in der Pflicht, diesen „schwerwiegenden Fehler“ zu korrigieren.
Das „House of One“-Projekt ist insbesondere unter Muslimen höchst umstritten. Denn die in der Türkei verbotene Gülen-Sekte wird für den vereitelten Putschversuch vom 15. Juli 2016 verantwortlich gemacht. Sie wird dort als Fetullahistische Terrororganisation (FETÖ) bezeichnet. Die Organisation verfügt über ein weltweites Netzwerk.
Die Bauarbeiten des Projekts sollen vier Jahre dauern. Die Kosten werden auf 47 Millionen Euro veranschlagt. Davon trägt der Bund 20 Millionen Euro, das Bundesland Berlin steuert zehn Millionen Euro bei. Spenden und weitere Zuwendungen erbrachten bislang neun Millionen Euro, knapp acht Millionen Euro will die Stiftung noch einwerben.
TRT Deutsch
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