Archivbild. Die türkische und und die deutsche Flagge vor dem Kanzleramt (dpa)
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Politiker in Deutschland rufen türkischstämmige Wahlberechtigte dazu auf, bei der Bundestagswahl in der kommenden Woche ihre Stimme abzugeben. „Unabhängig davon, welche demokratische Partei sie unterstützen, rufe ich alle türkischstämmigen Bürgerinnen und Bürger auf, bei dieser Wahl ihre Stimme abzugeben, um über ihre Zukunft mitzubestimmen“​, sagte die SPD-Abgeordnete Nezahat Baradari gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu. Sie fügte hinzu, dass schon eine einzige Stimme einen großen Unterschied machen könne. Am 26. September wird in Deutschland ein neues Parlament gewählt. Es wird dann auch entschieden, wer die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel antreten wird. Von den 60,4 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland sind Schätzungen zufolge fast eine Million türkischstämmig. Bei den letzten Abstimmungen war die Wahlbeteiligung in dieser Gruppe jedoch gering. SPD-Politikerin verspricht engere EU-Türkei-Beziehungen Baradari, Direktkandidatin der SPD im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, sagte, die Wahlen seien für Menschen mit Migrationshintergrund von großer Bedeutung. Sollte die SPD die Wahl gewinnen und die nächste Koalitionsregierung bilden, werde sie sich für engere Beziehungen zwischen der EU und der Türkei einsetzen und versuchen, Probleme im Dialog zu lösen. „Ich glaube, dass ein enger Dialog zwischen der EU und der Türkei sehr wichtig ist. Ich hoffe, dass wir unsere engen Beziehungen und die jahrhundertealte Freundschaft zwischen der Türkei und Deutschland weiter ausbauen können“, sagte die SPD-Politikerin mit türkischen Wurzeln weiter. Integrationsstaatssekretärin Güler appelliert an junge Türkischstämmige Auch die deutschtürkische CDU-Politikerin Serap Güler rief die Mitglieder der türkischen Gemeinschaft dazu auf, ihre Stimme abzugeben. Vor allem die Wahlbeteiligung jüngerer Menschen sei wichtig. Die CDU-Kandidatin erklärte, dass sie im Falle ihrer Wahl zum Mitglied des Bundestages weiterhin gegen Diskriminierung und Rassismus kämpfen werde. Güler ist seit 2017 Integrationsstaatssekretärin in NRW.

„Die Förderung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit, insbesondere für unsere jungen Menschen, wird eine meiner Hauptprioritäten sein“, sagte die Politikerin mit Migrationshintergrund. Niemand dürfe aufgrund seines Glaubens oder seines Namens diskriminiert werden. „Meine Partei und ich selbst möchten mehr tun, um dies zu gewährleisten“​, so Güler. Fast 25 Prozent der deutschen Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Dennoch befinden sich derzeit lediglich 58 Abgeordneten mit ausländischen Wurzeln im Bundestag.

TRT Deutsch