Verteidigungsminister besucht Fregatte „Hessen“ vor Einsatz im Roten Meer / Photo: DPA (dpa)
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Kurz vor dem Kampfeinsatz der Fregatte „Hessen“ im Roten Meer besucht Verteidigungsminister Boris Pistorius am Dienstag die rund 240 Soldaten an Bord. Der Minister flog dazu bereits am Montagabend nach Kreta, wo das 143 Meter lange Kriegsschiff gerade einen Zwischenstopp auf dem Weg von Wilhelmshaven ins Einsatzgebiet einlegt. Sollte der Bundestag der Mission am Freitag wie erwartet zustimmen, wird die „Hessen“ unmittelbar danach vom ägyptischen Suezkanal aus ins Rote Meer einfahren.

Die Außenminister der EU-Staaten hatten bereits am Montag grünes Licht für den Kampfeinsatz „Aspides“ gegeben. Sie gilt als gefährlichster reiner Marine-Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Vorrangiges Ziel ist es, die Seeblockade der jemenitischen Huthis gegen Israel–nahe Frachter aus dem Westen zu durchbrechen. Die Miliz will mit der Aktion ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen.

Flugabwehrraketen Teil der Ausrüstung

Die Fregatte „Hessen“ ist unter anderem mit Flugabwehrraketen ausgerüstet. Sie wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit ihrem Radar kann sie nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen. Ihre Flugabwehrraketen reichen mehr als 160 Kilometer weit. An Bord sind neben der Stammbesatzung und zwei Hubschraubern auch weitere Einsatzkräfte, darunter ein Ärzteteam und ein Militärpfarrer.

Fregatte „Hessen“ (DPA)

Erster Auslandseinsatz unter Pistorius

Es ist der erste Auslandseinsatz der Bundeswehr, den Pistorius als Verteidigungsminister zu verantworten hat. Er hatte das Schiff bewusst bereits frühzeitig Richtung Rotes Meer geschickt, damit es gleich nach der Bundestagsabstimmung in den Einsatz einsteigen kann. Dazu wird es in den nächsten Tagen vom Hafen Souda auf Kreta Richtung Suezkanal aufbrechen.

Große Reedereien meiden Handelsroute

Der Seeweg durch das Rote Meer und den Suezkanal ist eine der wichtigsten Handelsrouten weltweit. Wegen der Huthi-Seeblockade meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste See-Verbindung zwischen Asien und Europa. Das hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

TRT Deutsch und Agenturen