Das Bundesinnenministerium will im Rahmen eines neuen Aufnahmeprogramms bis zu 5000 Menschen aus Afghanistan in Deutschland aufnehmen. Eine solche Zahl wäre „operativ realisierbar“, heißt es in einem Schreiben des Ministeriums an Bundestagsabgeordnete, aus dem der „Spiegel“ zitierte. Damit soll ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden: Dort hatten die Regierungsparteien ein „humanitäres Aufnahmeprogramm des Bundes“ für Menschen aus Afghanistan vereinbart.
Das Programm soll sich vor allem an Menschen richten, denen nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan Gefahr droht, etwa Journalisten oder Lehrerinnen. Die vom Innenministerium anvisierte Zahl stößt aber auf Kritik; der Grünen-Bundestagsabgeordnete Julian Pahlke kritisierte sie als zu niedrig.
Pahlke verwies darauf, dass es mehrere zehntausend gefährdete Menschen gebe. Auch die Familien der Gefährdeten müssten aufgenommen werden, forderte er. Vor diesem Hintergrund gebe es Gespräche mit dem Ministerium über die Größenordnung des Programms.
29 Apr. 2022
AFP
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