Symbolbild: Logo der AfD (dpa)
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Die frühere AfD-Vorsitzende Frauke Petry erhebt schwere Vorwürfe gegen das aktuelle Spitzenpersonal der Partei - dabei geht es um die Annahme illegaler Parteispenden und den Einfluss der Spender auf die Politiker. „Wie die AfD sich den Wählern präsentierte, bestimmten nicht mehr sie als Politiker oder Abgeordnete, sondern diejenigen, die sie mit Geld korrumpierten“, heißt es in einem Auszug aus Petrys angekündigtem Buch „Requiem für die AfD“, den das Portal „t-online.de“ am Dienstag veröffentlichte.

Geld für Schonung von Höcke?

Der Parteivorsitzende Jörg Meuthen sei nach der Annahme verdeckter Spenden zum inzwischen aufgelösten rechten „Flügel“ übergelaufen, behauptet Petry. Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel, Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl, habe ihre Opposition gegen den Thüringer AfD-Politiker und einstigen führenden Kopf des „Flügels“ Björn Höcke aufgegeben und anschließend ebenfalls Geld erhalten.

Den gleichen Vorwurf erhebt Petry gegen den AfD-Abgeordneten im Europaparlament, Guido Reil. Auch die frühe AfD-Pressesprecherin Dagmar Metzger habe „anscheinend über unerschöpfliche Geldquellen“ verfügt.

Das Geld floss Petrys Darstellung zufolge aus Netzwerken um den Milliardär Baron August von Finck junior, dessen Unternehmen Degussa Goldhandel und den Milliardär Henning Conle. Beide Männer wurden schon mehrmals in Berichten über verdeckte Spenden an die AfD genannt. Meuthen schweigt zu Spenden von Conle
Der ZDF-Sendung „Frontal21“ und dem Recherchenetzwerk Correctiv sagte Petry laut einer Meldung vom Dienstag: „Ich habe Kenntnis davon, dass Jörg Meuthen illegale Spendengelder von Henning Conle vorbei an den offiziellen Parteigremien in illegale Kanäle gelenkt hat, unter anderem zur Unterstützung des Social-Media-Auftritts der Partei.“
Mit dem Geld, das über die Schweizer Goal AG geflossen sei, habe vor allem der Facebook-Auftritt der AfD zur Bundestagswahl gestärkt werden sollen. Meuthen wollte sich dem ZDF und Correctiv zufolge nicht zu Spenden von Conle äußern.
Petry war eine der Gründungsvorsitzenden der AfD und führte die Partei später gemeinsam mit Meuthen. Kurz nach der Bundestagswahl 2017 trat sie aus der Partei und der Fraktion aus. Sie gründete die Blaue Partei, die sich aber Ende 2019 auflöste. Petry hat angekündigt, sich nach der Bundestagswahl im September aus der Politik zurückzuziehen. Derzeit ist sie noch als direkt gewählte Abgeordnete für den Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge im Bundestag vertreten.

AFP