05.05.2022, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Hendrik Wüst (CDU). (dpa)
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Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, hat die türkische Gemeinde als wichtigen Bestandteil seines Bundeslandes gelobt. „Die Türkei ist ein Land mit einer reichen Identität und Kultur“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu. „In unserem Staat leben Millionen türkischstämmiger Menschen. Wir sind stolz darauf, dass Menschen aus aller Welt hierherkommen, um bei uns zu leben, zu lernen und zu arbeiten.“

Ob im Sportverein, in der Schule, in der Nachbarschaft oder im Berufsleben, „ich habe Menschen aus der ganzen Türkei kennengelernt“, bekannte Wüst. „Ich betrachte diese Menschen als großen Reichtum.“

Wüst will Mehrsprachigkeit besser nutzen

Türkisch als Fremdsprache in Schulen ist nach Überzeugung des Ministerpräsidenten eine wertvolle bildungspolitische Ressource. Diese wolle er künftig, sollte er in seinem Amt bestätigt werden, noch effektiver nutzen. „Wir haben in unserem Land 10.000 zusätzliche Lehrkräfte eingestellt. Wir haben zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen und wir planen, 10.000 weitere Lehrkräfte einzustellen“, sagte Wüst und fügte hinzu: „Wir wollen das Potenzial der Mehrsprachigkeit besser nutzen. Türkisch ist eine Millionensprache. Ich finde es richtig und wichtig, Türkischunterricht sowohl als Muttersprache als auch als Fremdsprachenunterricht zu geben.“

Migration sei für NRW von demografischer, wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung. Unter Hinweis darauf, dass Deutschland ein Einwanderungs- und Integrationsland sei, sagte Ministerpräsident Wüst, dass rund ein Drittel der in Nordrhein-Westfalen lebenden Menschen einen Migrationshintergrund aufweisen. Mehr Jobs durch 175.000 Selbständige mit Migrationshintergrund

In Anbetracht des Umstandes, dass diese gesellschaftliche Vielfalt eine große soziale und wirtschaftliche Chance für die Gesellschaft darstelle, sagte Wüst, Zuwanderer leisteten auch einen großen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. „Allein in NRW gibt es 175.000 Selbständige mit Migrationshintergrund und jeder vierte Unternehmer hat einen Migrationshintergrund. Diese Menschen schaffen neue Beschäftigungsmöglichkeiten.“

Der NRW-Ministerpräsident verurteilte zudem jedwede Art von Diskriminierung. „Rassismus und Menschenfeindlichkeit haben in NRW keinen Platz“, sagte Wüst. Rassistische Vorfälle wie die jüngsten Angriffe auf Moscheen oder muslimische Friedhöfe „zerstören das friedliche Zusammenleben und schüren eine Atmosphäre der Angst“.

TRT Deutsch