26.12.2020, Schweiz, Falera: Skifahrer fahren in einem Lift auf einen Berg im Skigebiet Flims Laax Falera. (dpa)
Folgen

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Carl-Julius Cronenberg hat einen Skiurlaub in der Schweiz mitten im deutschen Corona-Lockdown als Fehler gewertet. „Ich verstehe die Kritik an dieser Entscheidung und möchte mich dafür entschuldigen“, teilte der 58-Jährige am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Trotz meiner kritischen Haltung gegenüber der Corona-Politik der Großen Koalition hätte ich meine Vorbildfunktion als Bundestagsabgeordneter wahrnehmen müssen“, räumte er schriftlich ein.
Zuvor hatte das Nachrichtenportal „Sauerlandkurier.de“ über die Reise des Arnsberger Unternehmers und FDP-Abgeordneten berichtet. Demnach hatte Cronenberg über den Jahreswechsel mehrere Tage mit seiner Familie im Schweizer Kanton Wallis verbracht, um dort Ski zu fahren.
Gegenüber dem Online-Portal aus seinem Wahlkreis Hochsauerland hatte Cronenberg seine Entscheidung auch damit begründet, dass er die Lage in seinem Urlaubsort als deutlich risikofreier eingeschätzt habe als etwa die Situation in einigen Sauerländer Schneegebieten.

„Ich selbst habe jahrelang in der Schweiz gelebt und bin beruflich immer wieder dort, so dass ich weiß, wie strikt und konsequent die Hygienekonzepte dort umgesetzt und eingehalten werden. Für den Urlaubsort haben wir uns bewusst entschieden“, wurde er zitiert. „Ich war niemand, der in der Vergangenheit geschrien hat: Bleibt zu Hause und schließt alle Hotels“, so Cronenberg weiter. Er habe immer für lokale Maßnahmen in Abhängigkeit vom lokalen Infektionsgeschehen plädiert.
Zahlreiche Politiker und Experten hatten angesichts der angespannten Corona-Lage und Entwicklung der Neuinfektionen an die Bevölkerung appelliert, in den Weihnachtsferien auf touristische Reisen zu verzichten.

dpa