Helge Braun (CDU), Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, nimmt an einer Pressekonferenz teil. (dpa)
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Trotz des Widerstands einiger Ministerpräsidenten dringt die Bundesregierung auf ein Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage. „Die Situation ist jetzt ernst und nicht in zwei oder drei Wochen“, sagte der geschäftsführende Bundeskanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Mittwoch dem „Frühstart“ von RTL/ntv. „Deshalb drängen wir auch darauf, dass es bald ist.“ Es sei „jetzt die Zeit“, um sich über die ansteigenden Infektions- und Todeszahlen auszutauschen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der zugleich Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, hatte ein Bund-Länder-Treffen für kommende Woche vorgeschlagen, stieß dabei aber auf Bedenken bei seinen Länderkollegen. Skeptisch äußerte sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), der Thüringer Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) sowie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Braun stellte sich hinter die Empfehlung Spahns Thema eines solchen Treffens könnten nach den Vorstellungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor allem die geplanten Auffrischungsimpfungen sein. Über Spahns Vorhaben, dies allen Menschen in Deutschland anzubieten, gibt es aber bislang keine Einigkeit. Braun stellte sich hinter die Empfehlung Spahns. In Studien aus Israel zeige sich, dass eine Booster-Impfung auch für jüngere Menschen „extrem hilfreich“ sei, um das Übertragungsrisiko zu reduzieren, sagte er. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfehle zwar eine Booster-Impfung für Ältere. „Aber grundsätzlich zugelassen ist sie auch für Jüngere.“ Es sei die „klare Aussage“ aus der Politik „auch jenseits der Stiko-Empfehlung, dass Jüngere sich boostern lassen können“.

AFP