Junge Alternative / Photo: DPA (dpa)
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Die Brandenburger AfD hat der als rechtsextrem eingestuften Jugendorganisation Junge Alternative (JA) im Land demonstrativ den Rücken gestärkt. Der AfD-Landesparteitag in Jüterbog stimmte am Sonntag mit großer Mehrheit für einen Solidaritätsantrag, zwei Mitglieder votierten mit Nein. Der Bundesvorsitzende Hannes Gnauck aus Brandenburg richtete sich vorher an „die Pressevertreter“: „Die Junge Alternative steht zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Wir sind die wahren Demokraten. Schreiben sie sich das hinter die Ohren!“

Das Bundesamt für Verfassungsschutz und der Brandenburger Verfassungsschutz stuften die Junge Alternative Brandenburg im vergangenen Jahr als gesichert rechtsextrem ein. Der Brandenburger Geheimdienst sah im Juli 2023 eine „Nähe zur Ideologie des Nationalsozialismus“. Die JA Brandenburg mit ihrer Landesvorsitzenden Anna Leisten sei Vorreiter eines verfassungsfeindlichen Gedankenguts. Innenminister Michael Stübgen (CDU) sprach damals von einer Gefahr für die Jugend, die Demokratie, die Freiheit und die Sicherheit.

Die JA-Landesvorsitzende Anna Leisten sprach am Sonntag auf dem Parteitag von einer Flamme für eine „strahlende Kraft der AfD“. „Zeigen wir den Protagonisten dieses Staates, dass ihre Hetzkampagnen, die Ein- und Hochstufungen eines Inlandsgeheimdienstes mit einem klaren Auftrag, die Opposition zu bekämpfen, die Gerichtsverfahren und die Schikane der letzten Zeit und das Denunziantentum uns niemals stoppen werden“, sagte Leisten.

AfD schwächelt in Umfragen

Die AfD steht seit kurzem unter großem Druck. Im Januar begann eine Serie von Demonstrationen gegen rechts, an denen immer wieder bundesweit Hunderttausende teilnehmen. Auslöser war ein vom Recherchenetzwerk Correctiv enthülltes rechtsextremes Geheimtreffen, an dem unter anderem AfD-Politiker teilnahmen. Laut dem Bericht wurde dort die Zwangsvertreibung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland besprochen.

Nach einem monatelangen Höhenflug in Umfragen büßte die AfD zuletzt auch in der Wählergunst ein. In der am Montag veröffentlichten Insa-Umfrage kam sie auf 18,5 Prozent. Für die rechte Partei ist das der schlechteste Umfragewert seit Mai 2023. Über mehrere Monate hinweg hatte die AfD bei über 20 Prozent gelegen.

TRT Deutsch und Agenturen