22.10.2020, Berlin: Kai Wegner, CDU-Landeschef (r), und Falko Liecke (CDU), Neuköllns Gesundheitsstadtrat, stehen vor einem gemieteten Lamborghini mit aufgeklebten Einschusslöchern. Darauf prangt der Spruch „Kriminelle Clans gehören auf Netflix, nicht auf Berlins Strassen.“ (dpa)
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Eine Wahlkampfaktion der Berliner CDU mit einem gemieteten Lamborghini hat die Polizei auf den Plan gerufen. Ermittlungen wegen Missbrauchs von Kennzeichen wurden eingeleitet, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte. Er bestätigte damit Medienberichte.
Berlins CDU hatte am Donnerstag im Stadtteil Neukölln ihren Plan zur Bekämpfung der Clankriminalität vorgestellt. Auf dem Lamborghini mit aufgeklebten Einschusslöchern prangte der Spruch „Kriminelle Clans gehören auf Netflix. Nicht auf Berlins Straßen“. Symbolisch wurde der Sportwagen abgeschleppt. Auf dem Kennzeichen stand „B YE BYE“ (Englisch für „Auf Wiedersehen!“).
Es handele sich um kein amtliches Kennzeichen, auch ein Siegel sei nicht zu sehen gewesen, sagte der Polizeisprecher. In dem Verfahren werde dem Verdacht einer Straftat nachgegangen. Über die Internetwache der Polizei sei eine Anzeige eingegangen.
CDU-Landeschef Kai Wegner will bei der Wahl in einem Jahr Regierender Bürgermeister von Berlin werden. Mit einer Kampagne gegen kriminelle Clanmitglieder versucht der Politiker, für seinen Kurs zu werben.
„In dem aktualisierten CDU-Plan wird gefordert, kriminelle Kinder schon ab einem Alter von zwölf Jahren strafrechtlich zu belangen“, berichtete „rbb24“ am Donnerstag. Bisher begann die Strafmündigkeit im Alter von 14 Jahren. „Zudem sollten Taten im Umfeld von kriminellen Großfamilien-Mitgliedern als bandenmäßige Delikte definiert werden, womit sich Strafen erhöhen könnten.“

TRT Deutsch und Agenturen