Der Afd-Bundestagsabgeordnete Johannes Huber (dpa)
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Der AfD-Bundestagsabgeordnete Johannes Huber hat offenbar monatelang Anhänger in der Telegram-Gruppe vom Verschwörungsideologen Attila Hildmann mobilisiert, um politische Gegner zu bedrängen. Das geht aus einem Bericht der Plattform „Netzpolitik“ hervor.

Der AfD-Politiker war demnach Teil der verschwörungsideologischen Telegram-Gruppe „Freiheits-Chat“ und soll dort mehrere Beiträge geteilt haben. Er habe er wiederholt gegen politische Gegner gehetzt und Chat-Mitglieder aufgerufen, mit Anrufen und Mails „Druck“ bei Politikern zu machen, hieß es im Bericht. Huber bestreitet die Vorwürfe.

Die Identität des AfD-Abgeordneten sei über einen „Brandbrief“, den Huber in der Gruppe geteilt habe sowie durch einen Anruf bestätigt worden, hieß es im Bericht weiter. In dem Brief fordert der AfD-Mann die Aufhebung der aktuellen Corona-Maßnahmen und bestreitet, dass das Virus eine Gefahr für das Gesundheitssystem darstellt. Nach einem Anruf bei der Nummer auf dem Telegram-Profil sei Huber persönlich rangegangen.

Inzwischen löschte der AfD-Politiker alle Spuren im Chat, jedoch zeige der Chatverlauf, dass Hubers Telegram-Profil mehrmals in der Gruppe Mitglied war, so „Netzpolitik“.

Hildmann hatte zunächst als veganer Kochbuch-Autor Bekanntheit erlangt. Mittlerweile wird er von vielen als Verschwörungstheoretiker eingestuft. Er engagiert sich unter anderem bei Protesten gegen Corona-Schutzmaßnahmen. Bei der Staatsanwaltschaft laufen mehrere Ermittlungsverfahren gegen ihn – unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Er selbst bezeichnet sich als „ultrarechts“.

TRT Deutsch