Türkiye, die Vereinten Nationen, Russland und die Ukraine hatten in Istanbul eine Vereinbarung über die Wiederaufnahme der Getreideexporte durch das Schwarze Meer unterzeichnet. (AA)
Folgen

Ankara hat Moskau Unterstützung bei der Wiederaufnahme von russischen Getreide-Exporten über das Schwarze Meer in Aussicht gestellt. „Wir wollen, dass die Getreidelieferungen aus Russland ebenfalls beginnen, wir erwarten dies“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Donnerstag in Zagreb. Er nahm dort an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem kroatischen Amtskollegen Zoran Milanović teil.

Erdoğan beklagte, dass die ukrainischen Getreide-Exporte „leider“ an die reichen Länder geliefert würden und nicht an die armen. Er könne es verstehen, wenn sich der russische Staatschef Wladimir Putin über Getreide-Lieferungen an die Urheber der Anti-Russland-Sanktionen beschwere. Erdoğan kündigte an, diese Frage mit Putin am Rande des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit erörtern zu wollen. Dieser soll im September in Usbekistan stattfinden.

Putin: Westliche Sanktionen sind gescheitert Putin hatte am Mittwoch bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok die westlichen Sanktionen für gescheitert erklärt. Er kündigte zudem an, die Bedingungen des Getreide-Abkommens überarbeiten zu wollen. Der Kreml werde das Abkommen mit Ankara erörtern, so Putin.

Das Getreide-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine war Ende Juli in Istanbul unterzeichnet worden. Damit wurde die Wiederaufnahme von ukrainischen Getreideexporten über das Schwarze Meer festgelegt. Bei den Verhandlungen traten Türkiye und die Vereinten Nationen als Vermittler auf. Mit dem Abkommen sollte eine globale Nahrungsmittelkrise verhindert werden. Das gemeinsame Koordinierungszentrum (JCC) in Istanbul kontrolliert die Getreide-Exporte aus der Ukraine.

TRT Deutsch