Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hat das Gedenken an die Opfer des Holocausts als wichtigen Teil der polnischen Identität bezeichnet. „Als Polen 1918 die Unabhängigkeit erhielt (...), hätte sich niemand vorstellen können, dass die deutschen Nazis auf seinem Gebiet die schrecklichste Todesmaschine der Weltgeschichte errichten - das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau“, schrieb Morawiecki am Mittwoch auf Twitter zum 76. Jahrestag der Befreiung des Lagers. Daher sei die Erinnerung an die Opfer Bestandteil der nationalen Identität geworden.
Auch der polnische Justizminister Zbiegniew Ziobro mahnte auf Twitter zum Gedenken an die Millionen Opfer des von den Deutschen begangenen Völkermords. „Erinnern wir uns auch daran, dass diese Verbrechen weder jemals abgerechnet noch bestraft wurden“, schrieb Ziobro.
Wegen der Corona-Pandemie sollten die Feierlichkeiten der Gedenkstätte Auschwitz in diesem Jahr statt auf dem ehemaligen Lagergelände online stattfinden. Als Schwerpunkt war das Schicksal der in Auschwitz inhaftierten und ermordeten Kinder vorgesehen.
Der Name Auschwitz hat sich als Synonym für den Holocaust ins Bewusstsein eingebrannt. Allein dort brachten die Nationalsozialisten mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. In ganz Europa ermordeten sie während der Schoah etwa sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens.
dpa
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