Symbolbild.  (dpa)
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Der österreichische Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) rechnet aufgrund des Corona-Lockdowns mit einem Anstieg der Kurzarbeit auf 350.000 bis 400.000 Personen, welche diese Form der Hilfe in Anspruch nehmen werden.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wifo-Chef Gabriel Felbermayr sagte Kocher laut „Tiroler Tageszeitung“: „Am Arbeitsmarkt sind saisonale Effekte bemerkbar und das Infektionsgeschehen bremst schon die gute Entwicklung.“

Das Wirtschaftswachstum in Österreich wird laut Felbermayr im kommenden Jahr fünf Prozent nicht erreichen, sondern im Bereich vier Prozent liegen. Zudem werde sich der Lockdown massiv auf die Wertschöpfung auswirken. „Wir gehen davon aus, dass eine Woche Lockdown – so wie wir ihn haben – ungefähr 800 Mio. Euro an Wirtschaftsleistung kostet“, so Felbermayr.

Weihnachtsgeschäft leidet unter Lockdown

Je näher man an Weihnachten herankomme, desto teurer werde dies und könnte bei einem längeren Lockdown im Jänner auf bis zu 1,2 Mrd. Euro pro Woche ansteigen.

„Die derzeitige Situation spiegelt die Kurzarbeit-Situation noch nicht wieder“, so Kocher. Derzeit seien 77.989 Personen zur Kurzarbeit angemeldet. Die Kurzarbeit werde „nach derzeitigen Einschätzungen nicht auf 500.000 Anmeldungen steigen, sondern sich etwa in ähnlichem Ausmaß wie im letzten Winter bewegen“, sagte der Arbeitsminister. Gleichzeitig sei in den nächsten Wochen mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, ähnlich wie in normalen Jahren zu rechnen. Dies sei vordergründig auf saisonale Effekte zurückzuführen. „Der Lockdown wird diesen Trend etwas verstärken, aber die Arbeitslosigkeit wird aller Voraussicht nach klar unter dem Niveau vom Winter 2020/2021 bleiben“, wird Kocher in der „Tiroler Tageszeitung“ zitiert. Mehr zum Thema: Marcus Franz: Politisierung des Virus größeres Problem als Pandemie selbst

TRT Deutsch und Agenturen