Symbolbild. 5. November 2021, Wien, Österreich: Der österreichische Bundeskanzler Alexander Schallenberg bei einer Pressekonferenz in Wien. (Reuters)
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Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) zeigt kein Verständnis für die Proteste gegen die Impfpflicht am Samstag in Wien. „Vieles in diesem Land ist momentan schwer verständlich, und das gehört definitiv dazu”, sagte Schallenberg in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenplattform „Puls24“.

Zwar sei die Versammlungsfreiheit „eine der Grundsäulen einer offenen demokratischen Gesellschaft“, doch was den Protest am Samstag betrifft, so ist die Meinung des Bundeskanzlers: „Das ist eigentlich eine Zumutung.“ Dabei richtet sich der Blick von Schallenberg vor allem auf die Gesundheit der Polizisten, für deren Arbeit er den „höchsten Respekt“ habe.

Verständnis für „Wut von Geimpften“

Verständnis zeigte Schallenberg für die „Wut der Geimpften“. Es habe „eine schwierige psychologische Komponente, wenn man der Mehrheit der Bevölkerung, die alles richtig gemacht hat, die verantwortungsbewusst gehandelt hat, für die nächsten drei Wochen Freiheiten wegnimmt“, zitiert ihn „Exxpress.at“. Wer sich nicht impfen lasse, sei unsolidarisch.

Allerdings gestand der Bundeskanzler im Gespräch mit der „Kronen Zeitung“, auch selber noch bis vor kurzem eine Impfpflicht „sehr skeptisch gesehen“ zu haben. Langfristig ist aus der Sicht Schallenbergs jedoch die Impfpflicht die „einzige Perspektive, mit der wir aus diesem Teufelskreis wieder herauskommen“.

Kickl soll „einfach schweigen“

Zu FPÖ-Chef Herbert Kickls Aussage, dass Österreich jetzt eine Diktatur sei, meinte Schallenberg: „Ich erwarte mir von ihm keine Entschuldigung, es würde schon reichen, wenn er einfach schweigen würde.“

Angesprochen auf die in sozialen Netzwerken kursierende Bezeichnung „Herr Bundeskanzler Spaltenberg“ antwortete der Bundeskanzler: „Das ist für mich ehrlich gesagt irrelevant.“


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TRT Deutsch und Agenturen