Symbolbild. 8. September 2021, Wien, Österreich: Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz zum Thema Corona. (Others)
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Neben den Korruptionsvorwürfen treten jetzt auch die Untersuchungen gegen Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz wegen möglicher Falschaussagen im Untersuchungsausschuss wieder in den Mittelpunkt. Neue aufgetauchte Chats belasten den österreichischen Ex-Kanzler in dieser Sache schwer, wie „Standard.at“ berichtet. Kurz hatte vor dem Untersuchungsausschuss angegeben, von Gesprächen über mögliche Aufsichtsräte für die Staatsholding Öbag im Finanzministerium und im Nominierungskomitee gewusst zu haben. Er habe jedoch nicht selbst entschieden oder die Personen ausgesucht.
Neu aufgetauchte Chats legen laut „Standard.at“ nun aber nahe, dass Kurz bereits 2018 mit Thomas Schmid über potenzielle Aufsichtsräte geschrieben habe: Im August 2018 sollen der ehemalige Kanzler und der spätere Öbag-Chef Thomas Schmid, der damals Generalsekretär im Finanzministerium war, über Personen gechattet haben, die den Öbag-Chefposten übernehmen könnten.
Die betreffenden Chatverläufe lauten im Detail: „Würde Koren überhaupt wollen?“, fragte Kurz über den Bankmanager Stephan Koren. Dann wollte Kurz wissen, ob Koren denn dann „auch hält“. Die ehemalige Chefin von PriceWaterhouseCoopers (PWC) in Österreich, Christina Catasta, brachte Kurz laut den Chats mit den Worten „Oder diese PWC Frau?“ ins Gespräch. Schmid antwortete darauf: „Ja die halten sicherlich beide. Da verbürge ich mich persönlich.“

Symbolbild. 15. Oktober 2017, Wien, Österreich: Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz mit seiner Lebensgefährtin Susanne Thier. (Reuters)

Freundin von Kurz taucht in Causa Inseratenkorruption auf In den Korruptionsermittlungen rund um gekaufte Berichterstattung taucht auch die Lebensgefährtin von Sebastian Kurz auf, wie „Standard.at“ berichtet. Susanne Thier ist Sachbearbeiterin im Finanzministerium, wo sie in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit unter einem beschuldigten Abteilungsleiter arbeitet. Sie buchte die Inserate in der Tageszeitung „Österreich“, wegen derer jetzt ermittelt wird. Sie selbst wird jedoch nicht beschuldigt – es gebe keine Hinweise, dass sie über die Hintergründe der Inseratendeals Bescheid gewusst habe. In der „Inseratenaffäre“ ist am Dienstag die Gründerin des Marktforschungsinstituts „Research Affair“ festgenommen worden. Sie soll die Festplatte ihres Computers kurz vor der Hausdurchsuchung gelöscht haben. Es bestehe Verdunkelungsgefahr, geht aus einem Bericht des „Kurier“ hervor. Ihr wird vorgeworfen, für die ÖVP Umfragen frisiert zu haben, die dann in der Tageszeitung „Österreich“ landeten. Mehr zum Thema: Das „System-Kurz“ ist gegen die Wand gefahren

TRT Deutsch und Agenturen